Herzogenauracher Seelhaus: Erstbezug zum Jahresende

22.3.2019, 17:43 Uhr
Herzogenauracher Seelhaus: Erstbezug zum Jahresende

© Foto: Eduard Weigert

"Das Dach muss wieder dicht werden", beschreibt Geinzer die nächsten Schritte der Handwerker.

Der Vierertrupp der Zimmerei Vogelhuber hat bis dahin jede Menge zu tun. Das ständige Rumoren und Gekreische der Holzwerkzeuge dringt durch die offenen Fenster und den nur als Dachsparren-Gerippe vorhandenen Dachstuhl ins Freie auf den Kirchplatz. Abgesägte Holzbretter und kleine Häufchen mit Holzspänen zeugen vom emsigen Wirken der Zimmerleute. Bei genauem Hinsehen fällt der Farbunterschied zwischen dunklem, historischen Holz und dem angeleimten jungfräulichen, hellgelben Fichten- und Tannenholz auf.

Die zahlreichen Ausbesserungen haben bisher schon zu einem gehörigen Zeitverzug geführt, erklärt Baubetreuer Geinzer. "Da war schon einiges Holz kaputt." Außerdem sei es im frostigen Winter zum Teil zu kalt für Leimarbeiten gewesen.

Zimmermann Jürgen Lang weiß, dass hier ebenso solide wie sorgfältige Handwerkerkunst gefragt ist. Bei den Sanierungsarbeiten in dem historischen, über 500 Jahre alten Gebäude "hat das Denkmalamt schon ein Auge drauf", sagt der erfahrene Vorarbeiter.

Das Wichtigste geschafft

Aber inzwischen sei das Wichtigste im Dachgeschoss endlich geschafft. "Wir sind jetzt schon wieder am Aufbauen."

In diesen Tagen soll auch die Dachschalung fertiggestellt werden, kündigt Albert Geinzer die anstehenden Arbeiten an. Mit der Fertigstellung des Daches werden auch die Erker in Richtung Osten, also zur Käthe-Zang-Musikschule, aufgebaut. Diese ersetzen die bisherigen deutlich kleineren Dachgauben.

Die neuen Erker markieren den heutzutage vorgeschriebenen "zweiten Fluchtweg". Denn die sonstigen Fenster wären doch sehr klein, erläutert Geinzer. Durch die Dachgauben würde im Notfall auch "eine Person" durchpassen.

Außerdem wird der Rohfußboden auf ein einheitliches Niveau angepasst und fertiggestellt. "Diese Woche und die nächste" soll der Einbau der inneren Wände sowie von Versteifungen erfolgen. "Anfang April kommen dann die Flaschner und die Dachdecker dran."

Auf das Dach des Bürgerhauses kommen ganz normale rötliche Biberschwanzziegel. Mit einer Fertigstellung des Daches wird in etwa sechs Wochen gerechnet. Dann rückt noch einmal die Zimmerei Vogelhuber zu Ausbesserungsarbeiten an der Hausfassade an.

Die Wohnfläche von rund 180 Quadratmetern im gesamten Gebäude wird in zwei Drei-Zimmer-Wohnungen aufgeteilt.

Albert Geinzer hofft, dass der Zeitplan keine weiteren Rückschläge bekommt. Probleme könnte es bei den künftigen Ausschreibungen geben. "Momentan ist die Auslastung der Firmen durch die Wirtschaftslage zu gut." Da könne es vielleicht noch zu Überraschungen kommen.

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