Heßdorf: Helfernetz als Gewinn für Gemeinde

31.7.2019, 14:00 Uhr
Heßdorf: Helfernetz als Gewinn für Gemeinde

Füreinander da sein, wenn der Alltag nicht oder nur schwer zu meistern ist, wenn Hilfe nötig ist, aber Familienmitglieder oder Nachbarn ausfallen, dann wollen die ehrenamtlichen Helfer einspringen.

Mitte 2009 beantragte Roland Sekatzek (SPD) im Ausschuss für Jugend, Kultur, Senioren und Menschen mit Behinderung, nach dem Vorbild der Nachbargemeinde Großenseebach, solch eine Hilfsgemeinschaft zu gründen.

Nachdem der Gemeinderat diese Initiative unterstützte, lud der damalige Bürgermeister Helmut Maar zu einer Informationsveranstaltung in die Hannberger Schulaula ein. 20 Bürger konnten zur Mitarbeit im Helfernetz gewonnen werden.

Als Ansprechpartner hat sich ein fünfköpfiger Beirat etabliert, der die Anfragen koordiniert. Die einzelnen Angebote des Helfernetzes bestehen aus Familien- und Seniorenhilfe, also Einkäufe machen, Besuche und Zuwendung im Gespräch, Tierbetreuung sowie Fahrthilfe (Behörden-, Arzt- und Gottesdienstfahrten).

Alle Angebote sind kostenlos, mit Ausnahme der Fahrten, für die 30 Cent pro Kilometer berechnet werden. Die Mitarbeiter sind bei ihren Aktivitäten bei der Gemeinde versichert und erfreuen sich der Unterstützung von Bürgermeister und Gemeinderat. Seit Gründung hat sich das Personal im Beirat und bei den Helfern kaum verändert und eine Auffrischung täte gut, damit auch in den nächsten zehn Jahren das Helfernetz zur Lebensqualität in der Gemeinde beitragen kann.

Das Helfernetz ersetzt keine handwerklichen Dienstleistungen und vermittelt in solchen Fällen möglichst ortsansässige Firmen.

Neben der Einzelfallhilfe bietet die Gruppe seit 2010 jeweils im Herbst eine öffentliche Informationsveranstaltung für interessierte Bürger an. 2013 wurde die Pflege-Fachberaterin Rosi Schmitt zum Thema gehört: "Unsere Mutter möchte nicht unter fremden Leuten leben".

Über richtige Ernährung berichtete eine Ernährungsberaterin im Jahr 2015. Der Präventionsbeauftragte der Erlanger Polizei referierte 2016 über "Sicherheit und Schutz im Alltag". 2017 berichtete ein Fachmann über den Themenkomplex "Vorsorgevollmacht und Betreuungen".

2018 klärte eine Notarin über "Erben und Vererben" auf. Auch in diesem Herbst ist wieder eine Informationsveranstaltung geplant.

Zusammen mit Bürgermeister Horst Rehder und dem Seniorenbeirat sollen die jüngsten Senioren- Umfrageergebnisse ausgewertet und mit den Heßdorfer Bürgern diskutiert werden.

Freude an Literatur zu vermitteln und Kindern beim Lesen wohlwollend und hilfreich zur Seite zu stehen, ist ein weiteres Ziel. Die zündende Idee kam 2010. Gespräche mit der Schulleitung fanden schnell ein positives Echo. Mittlerweile unterstützen zwischen sieben und neun Lesepaten pro Schuljahr die Kinder beim Erwerb und der Verbesserung der Lesekompetenz. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an Kinder mit Lesedefiziten, sondern auch an Kinder mit Leselust. Nach dem alljährlichen guten Feedback von Schülern und Lesepaten wie auch von den Eltern geben immer mehr Erziehungsberechtigte ihr Einverständnis, dass ihr Kind am Projekt "Lesepaten" teilnehmen darf. Daher gibt es mittlerweile mehr Interessenten, als Lesepaten zur Verfügung stehen.

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