Heuernte wird wieder traditioneller

3.7.2019, 09:00 Uhr
Heuernte wird wieder traditioneller

© Foto: Ralf Rödel

Wer im Landkreis unterwegs ist, registriert in diesen Tagen auffallend viele Wiesen, auf denen das gemähte Gras flächig oder auch in Reihen, sogenannten Schwaden, zum Trocknen liegt. Im Vergleich zu früheren Jahren ist dieser erste Schnitt später im Jahr, erinnert an die ganz alten Zeiten von Heu und Grummet, den beiden traditionellen Gras-Ernten vor der Intensivierung der Grünlandnutzung.

In der Tat geht der Trend zurück zu einer extensiveren Nutzung, bestätigt Nikolaus Ehnis, Pflanzenbau-Experte beim Fürther Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Fläche, auf der in ERH landwirtschaftlich genutztes Gras wächst, ist laut Ehnis zwar seit vielen Jahren etwa gleich groß geblieben, doch konzentriert sich die Ernte wieder auf die Tage um den 1. Juli herum.

Die intensive Arbeit der Landwirte mit Mäher, Schwader und Heuwagen ist in Wahrheit extensiver. Wohl, so Ehnis, gibt es weiterhin Viehhalter, die ihre Wiesen zur Gewinnung von Silage-Futter häufiger mähen und so bereits im Frühjahr beginnen. Doch für immer mehr sei es interessant, erst nach dem Absamen der Wiesenpflanzen bzw. nach dem Brutgeschäft der Bodenbrüter das Gras zu kappen. Dies ist, sagt der Experte, auch ein Effekt des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (Kulap).

Es honoriert diese ökologischere Arbeitsweise mit Prämien. Wer bis zum 1. Juli mit der Heumahd wartet, dem verspricht das Kulap nämlich 280 Euro pro Hektar Förderung.

Sei ein Landwirt nicht auf große Futtermengen angewiesen, etwa, weil er wenige Kühe hält, rechne sich so die extensive Arbeitsweise. Die Kulturlandschaft profitiert auch. In vier bis sechs Wochen, so Ehnis, ist dann die zweite Ernte fällig, das Grummet braucht dann, weil eiweißreicher, noch mehr Trockenzeit.

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