Höchstadt: Auftakt zu Sundowner ist geglückt

3.8.2020, 15:28 Uhr
Höchstadt: Auftakt zu Sundowner ist geglückt

© Karl-Heinz Panzer

Nahezu alles, was in diesen Zeiten kulturell vor Publikum dargeboten wird, ist mehr oder weniger aus der Not geboren. Hygiene- und Abstandsregelungen geben den Rahmen vor. Mitunter reifen dabei Ideen heran, die ohne diese sehr besonderen Umstände wohl gar nicht entstanden wären.

So ist Susanne Gabler, die städtische Veranstaltungsmanagerin, normalerweise viel damit beschäftigt, das spätsommerliche Altstadtfest auf die Beine zu stellen. Das kann sie sich heuer schenken. Plötzlich war Zeit und Kreativität frei, um in Höchstadt etwas ganz anderes zu probieren: An fünf aufeinander folgenden Sonntagen wird ab 20 Uhr im Freibad aufgespielt.

Höchstadt: Auftakt zu Sundowner ist geglückt

© Karl-Heinz Panzer

Gleich zum Auftakt ist Gabler ein Glücksgriff gelungen. Die Protagonisten auf der Freiluftbühne sind seit Jahrzehnten feste Bestandteile des kulturellen Lebens in der Stadt und haben dort Akzente gesetzt.

Könner am Werk

Das gilt für niemand anderen mehr als für den unverwüstlichen Klaus-Dieter Stolper. Der langjährige Musikpädagoge, Kirchenmusiker, Chorleiter, Arrangeur und Förderer ließ sich nicht lange bitten als es um einen Beitrag in der sommerlichen Veranstaltungsreihe ging. Stolper gewann für seine Formation KlassikSalon Instrumentalkönner wie die Violinistin Gesa Kessler, den Posaunisten Thomas Förtsch und die Querflötistin Claudia Schulten-Kuth.

Stolpe Selbst saß an den Tasten und begleitete die Solisten zu klassischen Stücken. Interpretiert wurden unter anderem Georg Friedrich Händel, Antonin Dvorak und auch die viel gecoverte Morität von Mackie Messer, die Kurt Weill für Berthold Brechts Dreigroschenoper geschrieben hat.

200 Zuhörer waren auf der Liegewiese vor dem neuen Kiosk zugelassen. Alle Karten gingen weg, freute sich eine zufriedene und sehr erleichterte Susanne Gabler während des Konzerts. Noch am Nachmittag regnete es kräftig über Höchstadt und die Veranstaltung hing am seidenen Faden. Am Abend aber hat es wieder aufgeklart und dem Konzertgenuss, dessen Ambiente etwas von einem Klassik Open Air hatte, stand nichts im Wege. Die einen lauschten entspannt auf ihren mitgebrachten Decken, die sie auf dem Gras ausgebreitet hatten, andere hatten Klappstühle und andere Sitzgelegenheiten mitgebracht. In der Pause gab es Erfrischungen und manchen edlen Tropfen.

Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, kam Quindici. Der zwölfköpfige gemischte Chor hat sich für den Sundowner eine Art Best Of aus seinem über 20-jährigen Schaffen zusammengestellt. Die Sängerinnen und Sänger, darunter einiges an Lokalprominenz, brachten Songs von Größen wie John Lennon, Sting, Abba oder Billy Joel zu Gehör.

Sundowner gewinnt auch durch die aufgehübschten Außenanlagen im Freibad. Ein Ambiente, das das Geschehen zu einem Erlebnis werden lässt. Einem Erlebnis, dem man -abgesehen von den Coronaregeln – nicht anmerkt, dass es aus der Not geboren ist.

IAm kommenden Sonntag ist Spaß angesagt: "Atze Bauer & die Band mit Witz" übernehmen. Es folgen "Acoustec" am 16. August, Spielmannszug und Stadtkapelle am 23. August, "ReAct" am 30. August und "Bloß Blech" und "Golden Hearings" am 6. September.

 

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