Höchstadt braucht zwei neue Kindertagesstätten

30.4.2019, 20:26 Uhr
Höchstadt braucht zwei neue Kindertagesstätten

© Hans-Joachim Winckler

Sie haben für die Stadt die Nachfrage ermittelt und sagen voraus, dass in allen Altersklassen von der Krippe bis zum Hort Zusatzgruppen nötig werden. Deshalb hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag reagiert. Zusätzlich zu dem bereits beschlossenen Neubau im Ortsteil Zentbechhofen, soll in Etzelskirchen eine Kindertagesstätte entstehen. Träger wird hier aber nicht die Stadt sein. Auf Anfrage hat die Caritas region gGmbH angeboten, diese Aufgabe im Verbund mit der katholischen Kirchenstiftung zu übernehmen. "Darüber sind wir sehr froh, denn wir haben akuten Bedarf", meinte Bürgermeister Gerald Brehm. Ein Grundstück, das die Kommune der Kirche verkaufen könne, ließe sich sicher finden.

Gesellschaftliche Veränderungen wie die Tatsache, dass häufig beide Elternteile arbeiten, sehen die Fachleute von Planwerk als Grund für eine steigende Betreuungsquote besonders bei den Kindern im Krippenalter.

Derzeit liegt sie bei 20 Prozent, im Jahr 2033 rechnen die Planer mit 60 Prozent. Für das kommende Jahr halten sie einen Bedarf von 127 Plätzen für realistisch. Damit wären fünf Zusatzgruppen nötig. "Die neue Kindertagesstätte muss daher auf jeden Fall für den Anfang zwei Krippengruppen beinhalten."

Bis ein Neubau steht, vergeht aber natürlich etwas Zeit. Zwar ist Eile angesagt, weil ein Förderprogramm sonst ausläuft, das eine Finanzierung von bis zu 90 Prozent ermöglicht. Die Anträge dafür müssen bis zum Sommer eingereicht sein, Brehm rechnet dann mit einer Umsetzungszeit von zwei Jahren. Start wäre also im September 2021. Der erhöhte Bedarf tritt laut Planwerk ab Frühjahr 2020 ein. Es muss also eine Lösung her. Die Stadt hofft deshalb, dass das Landratsamt einer Erhöhung der Platzzahl in den einzelnen Gruppen zustimmt. Es wird also enger für die Kinder. Eine Containerlösung steht ebenfalls zur Diskussion - bestenfalls in der Nähe des Grundstücks, wo der Neubau ensteht. Investitionen in die Kinderbetreuung sind im Haushalt bereits vorgesehen — gestückelt bis ins Jahr 2021 hinein sind rund drei Millionen Euro veranschlagt.

Auch in Zentbechhofen steigt der Bedarf. Laut Planwerk auf zwölf Plätze für die Krippe, 52 für den Kindergarten und 30 für Hortkinder. Das zuständige Architekturbüro Wiesenth hat deshalb die Planungen bereits angepasst.

Der Neubau in Zentbechhofen, der nach dem Abriss der alten Schule auf diesem Grundstück entstehen soll, kostet die Stadt knapp drei Millionen Euro, die in der Haushaltsplanung bis 2021 berücksichtigt sind.

Das Gebäude soll aus vier Einzelhäusern bestehen, die den Altersgruppen zugeordnet sind und bei Bedarf flexibel umgenutzt werden können. Den Entwurf stellten die Architekten in der Sitzung vor.

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