Machbarkeitsstudie

Höchstadt: Darum braucht das Feuerwehrhaus eine Frischekur

12.5.2021, 06:00 Uhr
Die Schlauchwaschanlage in der Höchstadter Feuerwache ist nicht mehr zeitgemäß.

© Paul Neudörfer, NN Die Schlauchwaschanlage in der Höchstadter Feuerwache ist nicht mehr zeitgemäß.

Das Dach ist mehrfach geflickt, einige Brandschutztüren schließen nicht richtig und Frauen und Männer können nicht in getrennten Räumen duschen: Es muss etwas passieren im Feuerwehrhaus in der Großen Bauerngasse. "Wir brauchen eine Grundsatzentscheidung, wie es weitergehen soll", sagt Kommandant Benjamin Obexer. Das Gebäude, das im Jahr 1977 in die Nutzung ging, schränke in seinem jetzigen Zustand die Arbeit der Feuerwehrleute teils stark ein.

Einer der größten Mängel ist laut Obexer die Ausstattung der Schlauchwaschhalle. Sie ist nicht mehr zeitgemäß, denn die im Boden eingelassenen Waschgräben, in denen über 400 Feuerwehrschläuche einmal jährlich geprüft und nach jedem Einsatz gereinigt werden, funktionieren nicht ökologisch. Das benötigte Wasser müsse man teilweise über den Gully ablassen, erklärt Obexer und schätzt den Verlust auf mindestens 20000 Liter im Jahr. Moderne Schlauchpflegeanlagen bereiten das Waschwasser auf.

Zu wenig Fluchtwege

Auch die Brandschutztüren der Feuerwehrhallen sind veraltet und würden bei einer Prüfung wohl durchfallen, meint der Kommandant. Zudem gebe es feuchtes Mauerwerk in einigen Mannschaftsräumen, das Dach sei immer mal wieder undicht und Fluchtwege gibt es auch nicht in ausreichender Zahl. Hinzu kommen die sanitären Anlagen. Es gibt nur eine Dusche für Männer und Frauen zugleich. Da in Höchstadt zehn Feuerwehrfrauen ihren Dienst tun, reicht das nicht mehr aus. Um den insgesamt 100 Feuerwehrleuten in Höchstadt eine zeitgemäße Wache zur Verfügung zu stellen, müsse eine Neugestaltung her.

Alles bereit für den Einsatz: Schutzkleidung hängt in der Gerätehalle der Feuerwache am Haken. Das Gebäude ist jedoch so marode, dass es die Feuerwehrleute teils in der Ausführung ihrer Pflichten einschränkt.

Alles bereit für den Einsatz: Schutzkleidung hängt in der Gerätehalle der Feuerwache am Haken. Das Gebäude ist jedoch so marode, dass es die Feuerwehrleute teils in der Ausführung ihrer Pflichten einschränkt. © Paul Neudörfer, NN

Ob das städtische Gebäude grundsaniert oder neu gebaut werden soll, muss nun eine Machbarkeitsstudie klären. Eine solche wird die Stadtverwaltung nach der Entscheidung des zuständigen Ausschusses zeitnah in Auftrag geben. "Unser Standort ist ideal zentral", sagt Kommandant Benjamin Obexer und lehnt deshalb einen Neubau an anderer Stelle ab. Außerdem habe die Stadt vor etwa fünf Jahren eine Million Euro in den neuen Anbau der Feuerwache investiert. Ein Ortswechsel würde außerdem die Ausrückzeiten verschlechtern.

Wann mit der Neugestaltung des Gebäudes begonnen werden kann, ist derzeit nicht abschätzbar. Obexer hofft auf ein Ergebnis der Studie im Frühjahr 2022. Er ist froh, wenn dann die Grundsatzentscheidung fällt, wie es mit der Feuerwache weitergeht. Teuer wird es für die Stadt so oder so: Sowohl die Kosten für eine Sanierung als auch für einen Neubau dürften in die Millionen gehen.

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