Höchstadt: Europa oben auf Agenda

2.5.2019, 15:34 Uhr
Höchstadt: Europa oben auf Agenda

Das solidarische Europa, das am 26. Mai zahlreich zur Wahl gehen sollte und den rechten Parteien keine Chance geben darf, rief Norbert Bechstein auf. Das geeinte Europa sei ein Friedensprojekt, dies dürfe man nicht verspielen. Er ging auf die Tarifabschlüsse ein. Dass die Binnennachfrage ordentlich angekurbelt ist, dies sei seiner Meinung nach auch ein Verdienst der Großen Koalition ( GroKo). Abschließend meinte der Vorsitzende Bechstein, für die Gewerkschaften sei klar, Rassismus, Rechtspopulismus und völkischem Nationalismus mit Weltoffenheit, demokratischem Engagement und Solidarität entgegenzutreten.

Hauptredner der Kundgebung war Betriebsratsvorsitzender Roland Holler vom Schaeffler-Werk in Höchstadt. Er schilderte sein Berufsleben in der Firma und auch seine Tätigkeit seit neun Jahren in dieser Betriebsfunktion. Die Digitalisierung habe inzwischen zu 95 Prozent zum papierlosen Büro mit digitalen Daten geführt. Von der Ausbildung bis hin zum fertigen Produkt sei die Ausrichtung in den Betrieben inzwischen durch die Digitalisierung bestimmt.

Holler prangerte aber auch an, dass sich 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechtes auf dem Arbeitsmarkt immer noch Ungleichheiten zeigten. So verdienen Frauen im Durchschnitt noch immer 21 Prozent weniger als Männer, dies spiegelt sich dann an der Rentenleistung wider.

Er erläuterte auch die Situation im Höchstadter Schaeffler–Werk. Es herrscht Vollbeschäftigung. Auf dem baulichen Sektor tut sich einiges in Zukunft. Lob zollte er Bürgermeister Gerald Brehm für gutes Miteinander.

Brehm hielt das Gewerkschaftsmotto zum 1. Mai für ein gutes Zeichen für Europa, wichtig sei es einzutreten für offene Grenzen. "Wir brauchen keine Parteien für Ausgrenzungen", sagte er. Allerdings müsse Europas Bürokratie abgebaut werden.

Pfarrer Kilian Kemmer erinnerte an die 1980er Jahre, als die Gewerkschaften im Ostblock, vor allem in Polen, den Weg aus der Diktatur schafften.

Für Pfarrer Gottfried Schlee sind die Gewerkschaften richtige Eckpfeiler, die für Gerechtigkeit und Solidarität sorgen. Mit dem traditionellen Arbeiterlied "Brüder zur Sonne" endete die Maikundgebung in Höchstadts Zentrum, umrahmt auch vom Schnabelklappern der Störche auf dem Rathausdach.

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