Höchstadt: Fahrdienste sind ausgebremst

3.2.2021, 06:00 Uhr
Schulkinder stehen vor einem Bus: Es handelt sich um ein Symbolbild.

© dpa Schulkinder stehen vor einem Bus: Es handelt sich um ein Symbolbild.

Ausgebremst werden sie auf jeden Fall. Bei Kohler-Reisen, der am Standort Höchstadt 40 große Linienbusse unterhält, findet seit März 2020 so gut wie kein Reiseverkehr mehr statt. Sonst wickelt das Unternehmen zum Beispiel Klassen- oder Vereinsfahrten ab. "In dem Sektor sind rund 95 Prozent der Einnahmen wegegefallen", sagt Firmenchef Klaus Kohler. Er ist froh, dass die Haupteinnahmequelle der Linienverkehr im Landkreis ist.

"Wir werden es überleben"

Der wurde zwar auch reduziert und die Taktung gestreckt, aber Coronahilfen und Kurzarbeitergeld haben Kohler-Reisen bislang durch die Krise geholfen. Momentan arbeiten die rund 70 Mitarbeiter nicht mehr kurz, aber das könnte sich wieder ändern, schätzt Kohler. Trotz allem ist er zuversichtlich: "Wir werden es überleben."

Darum geht es auch bei Transfair in Höchstadt. Die Gründerin des Personen-Befördungsdienstleisters, Veronika Stütz-Zwingel, hat Anfang 2020 die Leitung der Firma an ihren Schwiegersohn Sasa Garic übertragen. "Das war ein harter Start", sagt sie mit Blick auf die Corona-Krise. Und fügt optimistisch hinzu: "Wenn das hier funktioniert, geht alles."

Kurzfristig umplanen

Transfair hat sich auf Schülerbeförderung und insbesondere den Transport von Menschen mit Behinderung spezialisiert. Fahrer bringen Gäste in die Blinden-, Waldorf- oder Gehörlosenschulen oder beispielsweise zu Einrichtungen der Lebenshilfe.

50 Linien verkehren üblicherweise im Landkreis – aktuell sind es 18. Die Routen kann Transfair momentan nur ganz kurzfristig festlegen, wenn klar ist, wer in welche Notbetreuung  muss, soll oder darf. 51 Fahrzeuge sind üblicherweise im Einsatz. Aktuell sind ein Drittel der Fahrer in Kurzarbeit, Geringverdiener gehen leer aus.

"Man kämpft sich durch", sagt Veronika Stütz-Zwingel und ist zuversichtlich – vorausgesetzt die Vorhaltekosten werden weiterhin durch Coronahilfen vom Bund abgefedert. Die Beförderungsdienstleister müssen nämlich Fahrzeuge für ihre Vertragspartner bereithalten – egal, ob diese zum Einsatz kommen oder nicht.

"Zum Glück haben wir sonst keine allzu hohen Betriebskosten", sagt Veronika Stütz-Zwingel. Wir halten das schon noch eine Weile durch."

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