Höchstadt: Zeitreise mit Playmobil

6.8.2019, 14:00 Uhr
Höchstadt: Zeitreise mit Playmobil

© Roland Huber

Leiter Christian Plätzer macht sich ständig Gedanken, wie er das städtische Angebot im Storchenrathaus attraktiver machen kann. Sein kleiner Sohn, ein großer Playmobilfan, hat ihn auf die Idee gebracht, Kindern die Möglichkeit zu bieten, mit den Plastikfigürchen ins Mittelalter zu reisen. Bei Ebay hat sich Plätzer nach und nach Teile eines alten Bausatz zusammengekauft und damit in mühevoller Kleinarbeit einen Straßenzug erschaffen, der an das Höchstadt von früher erinnert.

Große Liebe zum Detail hat der Museumsleiter dabei bewiesen. Die Stadt betreten können die kleinen Männchen und Fräulein (da gibt es Ritter, Maler, Marktfrauen oder Nonnen) durch das Bamberger Tor, dessen Überreste Archäologen unter dem Pflaster der Hauptstraße entdeckt haben. Da gibt es viele Fachwerkhäuser zu sehen, das Kommunbrauhaus und ein Rathaus – natürlich mit Storch auf dem Dach und mit einer Luther-Figur auf dem Balkon.

Damit die Kinder beim Spielen nicht vor einer kahlen Wand sitzen, hat Plätzer Irina Gerschmann von der Kunstschule Höchstadt kontaktiert. Gemeinsam mit vier Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren hat sie auf mehreren Leinwänden eine Kulisse mit Gebäuden aus Höchstadt erschaffen. Unter anderem die Jugendlichen Anastazja Chrnielowska und Manuela Hötze von der Mittelschule haben viele Kunststunden mit der Malerei zugebracht.

Höchstadt: Zeitreise mit Playmobil

Plätzer freut sich, dass die Erwachsenen durch das neue Angebot jetzt vielleicht besser Zeit finden die vielen kleinen Schätze im Heimatmuseum zu entdecken, während ihre Kinder Playmobil spielen. Er möchte die pädagogischen Angebote weiter ausbauen. Weil im Zunftsaal viele der jüngeren Besucher gerne mal eine der vielen Truhen öffnen wollten, hat der Museumsleiter jetzt eine Zunftlade nachbauen lassen, die Kinder und Jugendlichen bei den angebotenen Führungen auch erkunden dürfen. Die Holztruhe lässt sich nur öffnen, wenn zwei Schlüssel gedreht werden. Innen gibt es viel Spannendes zu entdecken, unter anderem ein Geheimfach mit alten Talern sowie Gesellen-, Meister- und Lehrlingsbriefe, mit denen die Schulklassen auch kleine Rollenspiele erleben können.

Für September hat Plätzer einen Märchenabend geplant, an dem sechs Erzählerinnen im Heimatmuseum in die Welt der Fantasie entführen.

Das Heimatmuseum ist jeden 2. Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage möglich. Der Märchenabend beginnt am Samstag 14. September um 19.30 Uhr.

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