Anwohner sollen zuhause bleiben

Hochwasserlage spitzt sich zu: Zwischen Erlangen und Höchstadt steigen die Pegel

10.7.2021, 18:52 Uhr
Willersdorf im Unteren Aischgrund, Landkreis Forchheim, steht teilweise unter Wasser.

© Mathias Erlwein Willersdorf im Unteren Aischgrund, Landkreis Forchheim, steht teilweise unter Wasser.

Einige Gemeinden erlebten am Samstag das, was andere schon hinter sich hatten: Während sich die Lage in Westmittelfranken, wo am Freitag einige Orte das schlimmste Hochwasser ihrer Geschichte durchmachten, langsam wieder entspannte, stiegen im Landkreis Erlangen-Höchstadt die Pegel von Aisch, Ebrach und Aurach. Laut Landratsamt handelte es sich noch um eine "Großschadensereignislage", also um Hochwasser unterhalb der Katastrophenschwelle. Trotzdem waren die Auswirkungen deutlich zu spüren.

Nach Höchstadt führt derzeit nur eine einzige Straße, und zwar die aus nördlicher Richtung von Mühlhausen kommend. Alle anderen Zugänge sind überflutet. Im Laufe des Tages hatte sich das Hochwasser östlich die Aisch hinab verschoben, Adelsdorf und weitere Gemeinden waren betroffen. Die Laufer Mühle wurde evakuiert, weitere Einrichtungen laut einer Mitteilung des Landratsamtes von Einsatzkräften kontrolliert. In Haid, einem Ortsteil von Hallerndorf, wurde laut Polizei der Strom abgestellt, das Gebiet stand komplett unter Wasser. Einen Kilometer weiter in Willersdorf wurden mehrere Straßen überflutet.

Überflutete Straßen meiden

Das Landratsamt bat alle Bürger in den betroffenen Bereichen, möglichst zuhause zu bleiben. Überschwemmte Straßen und vor allem Unterführungen sollten nicht befahren werden, in Autos eindringendes Wasser könnte Kurzschlüsse verursachen. Zudem sollten alle Fahrzeuge oder Gerätschaften, die an Flussläufen zwischen Höchstadt bis hin zur Regnitz abgestellt sind, entfernt werden - man rechnete damit, dass die Pegel weiter steigen. An der Laufer Mühle war am späten Nachmittag bereits ein Stand von mehr als sechs Metern erreicht. Feuerwehr und THW waren den ganzen Tag im Einsatz, um Sandsäcke zu verteilen - in der Spitze waren es einschließlich der Rettungsdienste mehr als 500 Kräfte.

Am späten Abend entspannte sich die Lage langsam, wie die Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt in einer Pressemitteilung schreibt. Bei leicht sinkenden Pegeln habe man vereinzelt Gebäude mit vollgelaufenen Kellern abpumpen können. Die Einsatzkräfte halten sich trotzdem weiter bereit - am Sonntag soll es erneut Unwetter mit Starkregen geben.

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