Im Landkreis ERH endlich wieder Spargel in der Hand

4.4.2019, 06:57 Uhr
Im Landkreis ERH endlich wieder Spargel in der Hand

© Foto: Matthias Kronau

Die Erntehelfer auf dem Feld bei Buch bei Weisendorf haben jetzt alle Hände voll zu tun. Auf einem zwei Hektar großen Feld befinden sich Spargeldämme mit einer Länge von zehn Kilometern. Die Helfer müssen sie zur Bearbeitung und Ernte mehrfach ablaufen: Die Doppelbedeckung mit Folie und sogenanntem Minitunnel (einer zweiten Folie) abdecken, ernten, wieder zudecken. Das summiert sich dann auf 50 Kilometer insgesamt für das Ernteteam. Und immer wieder in gebückter Haltung. "Das ist kein leichter Job", weiß Konrad Kreß. "Es muss schnell gearbeitet werden, aber wir achten darauf, die Abläufe so zu gestalten, dass man das auch durchhält." Da mache es eben manchmal keinen Sinn, mehrere Kisten auf einmal zu schleppen. "Wir erklären den Mitarbeitern, was sinnvoll ist und was nicht."

Auf den 15 Hektar Spargelfeldern (zwei davon mit grünem Spargel) werden in der Hochzeit bis zu 25 Mitarbeiter in der Ernte beschäftigt sein. Pro Hektar ist mit einem Ertrag von 2000 bis 4000 Kilogramm Spargel zu rechnen. "Das kommt aber auf viele Faktoren an", so Landwirt Konrad Kreß.

Als Mittelwert bedeutet das: Auf den Feldern von Konrad Kreß wachsen pro Saison etwa 750 000 Stangen Spargel. "Und ich bin eher ein Kleiner unter den Spargelbauern", weiß der Münchauracher.

Dass die Saison zwei Wochen früher beginnt als 2018, das liegt insbesondere an vielen Sonnentagen schon im Februar. "Es ist gar nicht so wichtig, dass es warm ist. Entscheidend ist, dass die Sonne scheint", erklärt Konrad Kreß. Denn die schwarze Folie absorbiere die Sonnenstrahlen. "Je mehr Sonne, desto besser der Treibhauseffekt."

Regulieren mit Folie

Damit die Ernte möglichst gut über die Saison bis zum 24. Juni (Johanni) verteilt werden kann, regeln die Spargelbauern die Wärmezufuhr. So wird die Folie über dem Spargel, der erst gegen Ende reifen soll, derzeit mit der weißen Seite nach oben gelegt. Folge: Die Sonnenstrahlen werden reflektiert, nicht absorbiert. Es bleibt darunter somit kühler. Durchaus eine Kunst also, den Spargel zur rechten Zeit wachsen zu lassen. Konrad Kreß ist sich sicher, dass die Kunden die Frische der heimischen Direktanbieter auch heuer wieder zu schätzen wissen. Auf der Homepage des Betriebs steht: "Um dem Anspruch zu genügen, unseren Spargel stechfrisch auf Ihren Teller zu bringen, ist Morgentau-Spargel nur in der Region Erlangen-Höchstadt, Nürnberg und Neustadt/Aisch erhältlich."

Mitte der 1990er Jahre stellte die Familie Kreß Überlegungen an, wie der Qualitätsspargel bekannter gemacht werden könnte. 1996 schlossen sich die Münchauracher mit drei weiteren landwirtschaftlichen Betrieben aus der Umgebung Erlangens zusammen. Der Spargel aus Münchaurach, Kairlindach, Hüttendorf und Oberndorf wird unter der Marke "Morgentau" vertrieben, jeweils verbunden mit dem jeweiligen Ortsnamen.

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