Immer wieder gerne zurück nach Ailsbach

13.8.2018, 17:37 Uhr
Immer wieder gerne zurück nach Ailsbach

Der zu Lonnerstadt gehörende Ortsteil feierte sein Dorffest am Hirtenhaus, und 30 Mitglieder der Dorfgemeinschaft waren am Wochenende fleißig im Einsatz: gutes Essen, für die Kinder eine Hüpfburg, und die Pferdekutsche von Stumpf aus Decheldorf wurde auch gut angenommen.

Immer wieder gerne zurück nach Ailsbach

Ganz besonders aber war der Sonntag. Da hatten Vorsitzender Sascha Link und seine Mitstreiter ehemalige Ailsbacher eingeladen. Immerhin 32 konnte er begrüßen. Bis nach Italien hatte man eingeladen, so Link. Das letzte Mal hatte man 2005 und 2011 solche Briefe verschickt. Der Vorsitzende freute sich, dass auch viele junge Menschen gekommen waren, und als Dankeschön gab es eine Flasche Lagerbier von der Brauerei Friedel aus Zentbechhofen mit der vielsagenden Zahl 1023. In diesem Jahr wurden nämlich Ailsbach gegründet bzw. erstmals erwähnt. Die Vorbereitungen für die Jubliäumsfeiern 2013 laufen demnächst an.

Eine der Angeschriebenen, die am Sonntag Ailsbach besuchten, war die 80-jährige Waltraud Dürrbeck aus Dechsendorf. Sie war als Sechsjährige aus dem Egerland mit Vater, Oma und zwei Brüdern über Adelsdorf vom damaligen Arbeitsdienstlager nach Ailsbach gekommen. Auf dem Tanzboden der ehemaligen Gaststätte Weber wurde man einquartiert, man schlief mit mehreren Familien auf Stroh, später bekam man ein Zimmer der Wirtsleute. Gerlinde Strickroth (77), eine Verwandte, kam mit Bruder und Eltern in die Bauernfamilie Schütz. Als man sich eingewöhnt hatte, sei es doch eine schöne Kindheit im Dorf gewesen. Zur Schule nach Unterwinterbach musste man bei jeder Witterung laufen, und die Winter waren kälter als heute. Auf dem Heimweg von der Schule sei der Hunger oft groß gewesen, und so zog man immer mal wieder eine weiße Rübe aus dem Acker.

Über diese Zeiten redete man natürlich noch gerne von Tisch zu Tisch. Heidi Höfler (51), geborene Zink, kennt diese schlimme Zeit nicht mehr. In Lonnerstadt geboren, zog sie mit den Eltern 1970 in einen Neubau nach Ailsbach. Auch sie habe hier eine schöne Kinderzeit verbracht. 1992 heiratete sie nach Peppenhöchstadt. Es ist wahr: Auch wenn man weggezogen ist, bleibt man ein Ailsbacher. Aber das geht wohl jedem so, der aus seinem Heimatdorf weggeht.

Das Dorffest zeigte am Wochenende auch, dass man sich schon auf das Jubiläumsjahr freut. "Wir sind eine lebende Dorfgemeinschaft", unterstrich Sascha Link. Jeder helfe mit, und der Erlös der Feste werde verwendet für die Dorfverschönerung oder den Gerätekauf für die Küche, "denn wir servieren fast ausschließlich Hausmannskost". Auch die Sanierung des Hirtenhauses verschlingt viel Geld.

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