In Adelsdorf geht die Arbeit nicht aus

6.1.2019, 06:00 Uhr
In Adelsdorf geht die Arbeit nicht aus

© Jürgen Petzoldt

Wenn im Landkreis die Rede auf Adelsdorf kommt, geht es vor allem um eines: Das starke Wachstum, das auch, aber eben nicht nur darin begründet ist, dass sich das große Baugebiet Reuthsee/SeeSide zusehends füllt. Die Investitionen, die in Adelsdorf anstehen, haben jedoch nur zu einem Teil mit dieser Bevölkerungszunahme zu tun. „Wir haben die nötige Infrastruktur, auch wenn das manche immer mal wieder bezweifeln. Die ist eher zu groß als zu klein“, sagt Fischkal. Einzig bei der Kinderbetreuung müsse die Kommune noch nachlegen. 

In den vergangenen Jahren wurde bereits viel in Kindergärten und Krippen investiert, 2019 entsteht noch „Regenbogen 2“ . Vier Gruppenräume sind geplant, die anfangs für die ganz Kleinen, also Krippenkinder, genutzt werden sollen und später für Kindergartengruppen. „Wir planen grundsätzlich nur noch multifunktional“, erklärt Fischkal. Also so, dass die Räume groß genug sind, dass später auch für die größeren Kindergartengruppen Platz ist (in der Krippe werden jeweils maximal zwölf Kinder betreut, im Kindergarten sind es 25). 

Für das Kindergartenjahr 2019/2020 braucht die Gemeinde Adelsdorf 600 Betreuungsplätze. „Regenbogen 2“ muss also zügig fertig werden. 
Entstehen wird das Gebäude in Holzständerbauweise, außerdem soll die Einrichtung durch Photovoltaik-Anlagen jede Menge Energie erzeugen. In den Jahren darauf werden dann auch die Kindergärten in Neuhaus und Aisch neu gebaut. 

Geld fließt 2019 ebenso in die Wasserversorgung: Aisch bekommt für 2,8 Millionen Euro einen neuen Hochbehälter (der alte stammt aus den 60er Jahren), der auch für ein Wachstum Aischs ausgelegt ist. Wie alle geplanten Maßnahmen ist das allerdings vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats, der den Haushalt 2019 wohl Ende des ersten oder Anfang des zweiten Quartals auf den Tisch bekommt. 

Gearbeitet werden soll darüber hinaus am Wasserleitungsnetz von Heppstädt, wo die alten Beton-Asbest-Leitungen ausgetauscht werden sollen. „Das Problem hier ist nicht der Asbest, sondern die Art der Risse, die bei diesen alten Leitungen entstehen“, erklärt Fischkal. Während neuere Wasserleitungen nur punktuell bersten, brechen Betonleitungen gleich auf einer Länge von mehreren Metern. Weppersdorf wiederum wird mit einer Ringleitung angeschlossen. „Das ist sinnvoll, falls mal ein Schaden auftritt“, erklärt der Bürgermeister. Bislang führe nur eine Leitung in den Ortsteil – gebe es da ein Problem, wäre Weppersdorf ohne Wasser. 

In Adelsdorf geht die Arbeit nicht aus

© Katrin Bayer

Eines der größten Projekte in seiner Amtszeit, so Fischkal, sei in der Abwasserentsorgung angelaufen. Für 4 Millionen Euro entsteht in der Kläranlage eine Kompaktfaulung. Diese soll dafür sorgen, dass der Adelsdorfer Klärschlamm künftig beim Abtransport um einiges weniger feucht ist als bislang (was eine Kosteneinsparung bedeutet), zum anderen aber auch die Geruchsproblematik beenden. 

Die gemeindeeigene Stiftung Schloss Adelsdorf wird 1 Million Euro in das Projekt „Kulturscheune im Schloss“ investieren. „Wobei es sehr gut aussieht, dass wir hier eine 90-prozentige Förderung bekommen“, berichtet Fischkal. Genutzt werden soll die Scheune, wie es der Name schon sagt, für kulturelle Veranstaltungen, sie soll aber ebenfalls zum Beispiel für Hochzeiten angemietet werden können. 

„Wir haben in den nächsten Jahren viel zu tun und das ist auch gut so“, fasst Fischkal zusammen. Angepackt werden müsse zudem die Straßensanierung im Oberdorf, also im Gebiet links der Bahnhofstraße vom Zentrum aus gesehen. Die Bürger sollen bei der Ausgestaltung ausdrücklich mitreden, also etwa bei der Frage, ob es Gehsteige geben soll oder nicht. 

Abgesehen von den Investitionen gibt es natürlich auch noch wichtige Themen, für die es aber keinen tiefen Griff in die Gemeindekasse braucht: die Integration der Neubürger Adelsdorfs etwa, die laut Fischkal sehr gut laufe – über die Kinderbetreuungseinrichtungen, in denen die jungen Familien Leute kennenlernen, oder über die Vereine, die sich nach Jahren mit sinkenden Mitgliederzahlen wieder über Zuwachs freuen. „Neu ist die Situation, dass Adelsdorf wächst, ja ohnehin nicht“, so Fischkal. Seit dem Zweiten Weltkrieg sei das eigentlich immer so gewesen. 

 

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