In der Gleiwitzer Straße kann bald gebaut werden

5.5.2020, 06:57 Uhr
In der Gleiwitzer Straße kann bald gebaut werden

© Foto: Rainer Groh

Einzig die grüne Stadträtin Retta Müller-Schimmel lehnte den Bebauungsplan ab und stimmte folglich im gesamten Abstimmungspaket über die Ergebnisse der öffentlichen Auslegung des Entwurfs jeweils gegen die Vorschläge der Verwaltung.

Bekanntlich hatte Retta Müller-Schimmel schon gegen den Entwurf des Bebauungsplans gestimmt. Sie hatte damals gefordert, in dem Leitplan auch die Möglichkeit für alternative Lebens- und Bauformen, etwa sogenannte Tiny Houses zuzulassen. Jetzt, sagte sie, seien doch wieder nur konventionelle Konzepte zum Zug gekommen, obendrein solche, die woanders in Herzogenaurach schon überwunden seien. Sie frage sich, ob so etwas heutzutage überhaupt noch nachgefragt werde.

Und ob, entgegnete Bürgermeister German Hacker. Die Stadt habe eine Warteliste mit rund 500 Namen. Die meisten suchten genau solche Baumöglichkeiten.

Die wichtigsten Einwände stammten vom Landratsamt und von mehreren Anwohnern der westlichen Ringstraße. Letztere monierten, dass alle künftigen Bewohner ihre Häuser nur über die Ringstraße und die Gleiwitzer Straße anfahren könnten und deshalb Verkehr und Verkehrslärm in ihrer Wohnstraße zunähmen. Sie fordern eine Straßenanbindung aus dem Wohngebiet an die Werner-Heisenberg-Straße im nahen Gewerbegebiet westlich der Bamberger Straße. Genau das hatte der Stadtrat aber abgelehnt – ebenfalls aus Lärmgründen. Wie seinerzeit ausführlich berichtet, ist das Gewerbegebiet selbst schon ein grenzwertiger Lärmquell für die Wohnungen südlich. Zusätzlichen Verkehrslärm von der Heisenberg-Straße wolle man gerade vermeiden.

Die Ringstraße sei als Sammelstraße ausgebaut, die den Verkehr aus und zum neuen Wohngebiet problemlos verkraften könne.

Dasselbe gelte für die künftigen Bewohner auch für die abendlichen Geräusche von der Gaststätte im Nordsternheim. Darauf hatte das Landratsamt hingewiesen und Bedenken angemeldet. Nun steht aber eine Häuserzeile an der Gleiwitzer Straße seit Jahren näher am Vereinsgelände als die künftigen Häuser. Für jene gebe es auch keine Lärmbedenken. So brachte man mit zwölf gegen eine Stimme den Bebauungsplan zum Abschluss.

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