In der Volleyball-Familie herrscht Harmonie

23.1.2019, 05:57 Uhr
In der Volleyball-Familie herrscht Harmonie

© Fotos: Jürgen Hauke

Das war vor drei Jahren noch anders: Da musste der Neuling umgehend wieder zurück in die Kreisliga. Das ist diesmal anders, auch wenn man in eigener Halle dem TSV Neunkirchen IV (1:3) und dem Meisterschaftsfavoriten TSV Ochenbruck (0:3) unterlag. Vielleicht machte es sich da negativ bemerkbar, dass Trainer Martin Schäfter, für den Basti Katona coachte, beruflich verhindert war und auch der etatmäßige Diagonalangreifer Oliver Ruf fehlte.

Am Samstag, um 13.15 Uhr, also gut 45 Minuten vor Beginn des ersten Spiel, ist die Stimmung in der Mehrzweckhalle in Weisendorf entspannt. Was auffällt: Beim Warm-up pflegen Heimmannschaft und Gäste einen netten Umgang – bei anderen Sportarten ist das eher selten der Fall. Die Trommel der Fans steht schon bereit zum Anfeuern.

"Es kochen alle nur mit Wasser"

Pressesprecher Rolf Lintzmeyer nimmt sich die Zeit für ein Interview, obwohl er später auch als Spieler auf dem Feld stehen wird. Er fühlt definitiv mit seinem Aufsteigerteam: "Als Aufsteiger weiß man ja nie genau, wie stark die anderen Teams sind, obwohl die TSG Weisendorf vor drei Jahren ja schon mal in der Bezirksklasse gespielt hat. Denn wie auch bei fast allen anderen Mannschaften gibt es immer wieder Fluktuation bei den Spielern. Auch aus dem TSG-Team vor drei Jahren sind einige Spieler nicht mehr dabei."

Allerdings habe man festgestellt, dass die Konkurrenz auch nur mit Wasser koche. Nachdem nun gegen jeden Gegner mindestens einmal gespielt wurde, habe man erkannt, dass keiner der Gegner in der Liga unschlagbar sei. Doch um gegen die vorderen Mannschaften zu bestehen, müsse jeder Einzelne in der Mannschaft seine beste Leistung abrufen.

Lintzmeyer: "Und in diesem Punkt fehlt es manchmal noch an der Konstanz. Trotzdem merkt man im Vergleich zu vor zwei Jahren schon etwas bessere Nerven, denn manche Sätze, die heuer gewonnen wurden, gingen damals in der sogenannten Crunchtime noch verloren. Daher ist der Klassenerhalt heuer das eindeutige Ziel und sollte auch erreichbar sein. Ob es in der nächsten Saison höhere Ziele gibt, wird stark davon abhängen, welche Spieler weiterhin zur Verfügung stehen. Denn mit vielen Schülern, Studenten und Auszubildenden kann es immer sein, dass Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen."

In der Volleyball-Familie herrscht Harmonie

Die Weisendorfer Volleyballer haben in der Woche zweimal je zwei Stunden Training, in die auch professionelle Methoden bei der spezifischen Vorbereitung auf die nächsten Gegner angewendet werden. So führt der Trainer seinem Team Videoaufnahmen der vergangenen Spiele vor, die er auswertet und den Trainingsinhalt darauf abstimmt.

Zur Saisonvorbereitung gab es auch ein gemeinsames Trainingswochenende und ein Vorbereitungsturnier. Die Trainingsbeteiligung ist laut Lintzmeyer in Ordnung. Der Aufwand sei schon nicht so gering, zumal ja noch die Spieltage dazukommen: "Insgesamt sollten die Familie oder der Partner auch dahinterstehen. Bei mir persönlich ist das der Fall, nachdem alle beim Volleyball engagiert sind. Mit meinem Sohn David spiele ich gemeinsam bei den Herren, meine Tochter Lena spielt bei den Damen und in der U 20 und gemeinsam mit meiner Frau sind wir alle auch bei den Hobby-Volleyballern vertreten. Die Pressearbeit und die Internetseite der Volleyballer werden dann halt ab und zu abends gemacht – anstatt Fernsehen zu schauen."

Abteilungsleiter Thomas Schmidt ist ebenfalls zufrieden mit "seinen" Herren: "Das Saisonziel Klassenerhalt ist greifbar nah. Gerade nach dem Aufstieg ist das eine große Hürde. Viele junge Spieler der TSG kommen aus den umliegenden Gemeinden, ein Ergebnis der jahrelangen guten Jugendarbeit, die bei uns gepflegt wird. In der ersten Mannschaft liegt das Spielalter im Moment zwischen 16 und 50 Jahren. Diese Tatsache findet man in nur wenigen Mannschafts-sportarten in Deutschland."

Volleyball sei ein Sport, den man über viele Jahre ausüben könne, Libero Christian Gugel beispielsweise spiele aktuell seine 25. Saison in Weisendorf und sei durch seine langjährige Erfahrung ein sicherer Rückhalt in der Defensive der Mannschaft. Der Teamgedanke spiele über die ganze Abteilung hinweg eine große Rolle. Schmidt: "Die Motivation ist hoch bei der TSG. Volleyball rückt immer mehr in die Medien, ist aber immer noch als Randsportart anzusehen."

Wer die Mannschaft aus dem Seebachgrund einmal live erleben möchte: Das nächste Heimspiel steigt am Samstag, 2. Februar, um 14 Uhr in der Weisendorfer Mehrzweckhalle.

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