Kein Wasser und kein Strom in Aisch

8.2.2019, 14:04 Uhr
Kein Wasser und kein Strom in Aisch

© Foto: Niko Spörlein

Zunächst vermuteten die Mitarbeiter der Adelsdorfer Wasserversorgung um deren Betriebsleiter Hans Schockel, dass gleich alle drei Druckerhöhungspumpen im Hochbehälter an der Kellerstraße ausgefallen sein könnten. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass eine von drei Stromphasen defekt war.

"Das ist quasi wie ein Rohrbruch bei einer Stromleitung". Man müsse wissen, so Schockel, zweifacher Handwerksmeister, Technischer Betriebswirt und seit Anfang des Jahres in Adelsdorf Betriebsleiter für die Wasserver- und Abwasserentsorgung, dass das an den Tiefenbrunnen geförderte Wasser zu-
nächst in die Wasseraufbereitung in Uttstadt gepumpt werde. Von dort aus werde das aufbereitete Trinkwasser dann zum Hochbehälter am Ende der Kellerstraße gepumpt.

Das unscheinbare, eingezäunte Häuschen ist übrigens hermetisch abgeriegelt und kann nur mit Sicherheitsschlüsseln und verschiedenen Zugangs-Codes durch mehrere dicke Türen betreten werden. 800 Kubikmeter Wasser sind hier in mehreren Betonbecken gespeichert, die im "Freispiegel" mit ausreichend Druck in das Adelsdorfer Wassernetz fließen, berichtete der neue Chef der Werke.

Die Ortsteile Lauf, Weppersdorf, Adelsdorf und Teile von Aisch werden im "Freispiegel" versorgt (die südlichen Ortsteile vom Hochbehälter in Heppstädt). Wegen der geografischen Lage in Aisch müsse man das Wasser etwa ab Höhe Seegarten-Straße in das Leitungsnetz mittels drei Druckerhöhungen pumpen. Falle einmal eine dieser drei Pumpen aus, so Schockel, würden die verbleibenden zwei Pumpen die Arbeit übernehmen.

Am Freitagfrüh, kurz vor 5 Uhr, fielen offenbar alle drei Druckerhöhungen aus. Des Rätsels Lösung war schnell gefunden und provisorisch durch den Notdienst der Bayern-Werke behoben, auch die Schwankungen im Stromnetz. Der eigentliche Defekt im Stromnetz hin zum Hochbehälter wurde im Tannenweg, Höhe Anwesen 20, ausgemacht. Dort wurde den ganzen Freitag gebuddelt und der Bruch in der Stromleitung behoben.

Beeinträchtigungen in der Versorgung gab es wegen der geschalteten Überbrückung nicht mehr. Bürgermeister Karsten Fischkal musste deshalb sogar die Kreistags-Sitzung am Freitag im Erlanger Landratsamt kurzfristig unterbrechen. Auf Nachfrage sagte er, dass jene Hochbehälter am Ende der Kellerstraße unausweichlich generalsaniert werden müssen.

Die Betonwasserbecken würden in Größe und Material den gewachsenen Erfordernissen angepasst, der Hochbehälter werde danach wieder auf dem "Stand der Zeit" sein. "Ob wir das heuer angehen werden, ist derzeit noch offen", und ob die geschätzten Investitionskosten von rund einer Million Euro reichen, ebenso. "Sowieso wird die Baumaßnahme wohl auf zwei Haushaltsjahre verteilt", so Karsten Fischkal.

 

Keine Kommentare