Keine rosige Perspektive für Herzogenaurach

9.2.2019, 06:57 Uhr
Keine rosige Perspektive für Herzogenaurach

© Foto: Rainer Groh

Zum Ende seines Mietvertrags habe er eine Entscheidung treffen müssen, sagt Inhaber Manfred Weigand. Er habe vor der Alternative gestanden, in eine Umgestaltung und in neue Sortimente zu investieren oder angesichts der immer kleiner werdenden Kundenfrequenz im Herzogenauracher Stadtkern aufzuhören.

Die Entscheidung sei für die Aufgabe des Geschäfts gefallen. Denn Weigand betreibt in Mainfranken, genauer im Spessart, noch weitere Läden. Dort habe er seine Geschäftsstrategie jüngst geändert, führe nun auch kleine Mitnehm-Geschenke und habe damit dort Erfolg.

Erfolg, den er in Herzogenaurach nicht sieht. Sein Geschäft lebe zu 70 Prozent von spontanen "Zufallskäufen". Aber dazu laufen aus seiner Sicht einfach zu wenige Menschen durch Herzogenaurachs kurze Fußgängerzone. Die Frequenz habe deutlich nachgelassen, seit unweit des Stadtkerns das neue Geschäftszentrum auf den Klingenwiesen fertig geworden sei.

Der Rückgang sei wohl auch auf das geänderte Kaufverhalten der Leute zurückzuführen, die immer mehr im Internet kaufen. Dazu der Aufwand des Hin- und Herpendelns zwischen Herzogenaurach und den anderen Filialen in Unterfranken nebst den Kosten für zwei Wohnungen: Deshalb habe er beschlossen, in Herzogenaurach zu schließen. So verliert die Aurachstadt ein Spezialgeschäft, das es so in weitem Umkreis nicht mehr gibt. Von der Kordel bis zur Kommunion-Dekoration, Farben und anderem Bastelbedarf gab es alles beim "Basti".

Der Innenstadt als Einkaufs-Raum und Geschäftsstandort gibt Weigend allgemein keine rosige Perspektive. Er sieht hier eine ähnliche Entwicklung kommen, unter der Städte wie Bad Brückenau schon weit heftiger litten: Dort sei so gut wie gar kein Einzelhandelsgeschäft mehr in der Innenstadt. Dafür, so Weigand, baue man wie wild auf der grünen Wiese. Der Einzelhändler mahnt, man müsse sich dringend etwas einfallen lassen, um dem entgegenzuwirken.

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