Kläranlage muss saniert werden: Zwei Varianten sind möglich

4.11.2014, 15:30 Uhr
Kläranlage muss saniert werden: Zwei Varianten sind möglich

© Foto: Karl-Heinz Panzer

In der jüngsten Gemeinderatssitzung ließen sich die Bürgervertreter einmal mehr über die Möglichkeiten informieren, ihre unweit von Hermersdorf gelegene Kläranlage auf den geforderten Stand der Technik zu bringen. Die Randbedingungen haben sich seit der letzten, vor 20 Jahren erlassenen Genehmigung verschoben: Seit geraumer Zeit reinigt der ortsansässige Teekonzern MABA-Group seine Prozessabwässer in einer eigenen Anlage. Nur noch die Abflüsse aus Sanitärräumen und Teeküchen sind ans gemeindliche Klärwerk angeschlossen.

Ihm sei seitens des bei weitem größten Unternehmens in der Gemeinde signalisiert worden, dass man sich großzügig an den Umbaukosten beteiligen werde, ließ Bürgermeister Helmut Lottes wissen. Er brachte betont unverbindlich einen Anteil von rund 20 Prozent ins Spiel.

Der Experte Georg Schreiber vom Ingenieurbüro Valentin Maier stellte in der Sitzung die in Frage kommenden Sanierungsvarianten vor. Die kostspieligste arbeitet mit dem CWSBR-Verfahren und ist mit aufwändiger Systemtechnik und vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten ausgestattet. Sie würde voraussichtlich um 1,4 Millionen Euro kosten. Dafür sei mit niedrigeren Betriebs- und Wartungskosten und besseren Klärwerten zu rechnen. Ein Beispiel für diese Variante wollen Mandatsträger und Gemeindemitarbeiter demnächst bei einem Ausflug ins unterfränkische Kleinrinderfeld in Augenschein nehmen.

In diesem Zug wird auch die Anlage in Abtswind angeschaut, die nicht ganz so anspruchsvoll ist. Dem Eindruck nach sympathisieren aber viele im Ratsgremium mit einer bloßen Optimierung ihrer rund 25 Jahre alten Kläranlage. Die ließe sich mit rund 640 000 Euro bewerkstelligen und fände ebenfalls das erforderliche Einverständnis des Wasserwirtschaftsamtes, erläuterte Schreiber. „Eine grundsätzliche Frage ist die der Folgekosten“, hielt Lottes fest. Nach seinem Kenntnisstand freilich seien die Unterschiede der drei Varianten „nicht signifikant“.

Das Wasserwirtschaftsamt hat der Gemeinde eine weitere Hausaufgabe gestellt: Der erst jüngst festgestellte überraschende Anteil von 60 Prozent von Fremdwasser im Zulauf der Kläranlage muss (Ziel: 50 Prozent) reduziert werden. Als Hauptursachen wurden undichte Rohre in der Schornweisacher Straße in Vestenbergsgreuth, Grundwassereintritt ins Regenrückhaltebecken in Frimmersdorf sowie falsch angeschlossene Drainagerohre in Kleinweisach ausgemacht.

Keine Mittel eingeplant

Den Antrag der Kirchengemeinde Lonnerstadt auf einen Zuschuss zur Orgelsanierung wird der Vestenbergsgreuther Gemeinderat – ebenso wie die Lonnerstadter Kollegen – erst im kommenden Jahr behandeln. Grund: Der diesjährige Haushalt sieht dafür keine Mittel vor. Außerdem entschied sich das Gremium für eine interkommunale Kooperation mit den Gemeinden Gerhardshofen, Dachsbach, Uehlfeld und Münchsteinach.

Dafür ist ein staatliches Förderprogramm aufgelegt. Interessant könnte laut Lottes vor allem der Aspekt Städtebau sein, wo man den Umbau des Schulhauses in ein Mehrzweckgebäude unterbringen könnte.

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