Kritik im Adelsdorfer Oberdorf: "Man muss die Notbremse ziehen"

29.12.2020, 16:07 Uhr

Nun meldeten sich per offenen Brief 15 Anwohner der Peter-Rosegger-Straße und zwölf Haus- und Grundbesitzer aus der Beethoven-Straße bei Bürgermeister Karsten Fischkal. Mit der Federführung beauftragten sie Michael Denk, der sich mit Schreiben vom 22. Dezember beim Bürgermeister meldete. Man beschwert sich hauptsächlich über die Grobplanungen, die der Gemeinderat am 16. Dezember gegen drei Stimmen beschlossen hatte.

Nur "allgemeine Bilder"

Darin ist vermeintlich festgehalten, dass einseitige Gehsteige geplant seien, Parkbuchten und Bäume gepflanzt werden sollen, wie dies die Planer des Herzogenauracher Büros "GBI" in der Sitzung erklärten. Man habe in den vorausgegangenen Veranstaltungen nicht detailliert über die Planungen gesprochen, vielmehr seien nur "allgemeine Bilder" gezeigt worden. "Die Veranstaltung diente wohl zur Propaganda für das geplante Nahwärmenetz", so Denk im Namen der Anwohner.

Kaum jemand sah Livestream

Man könne auch davon ausgehen, dass bei der Altersstruktur im besagten Gebiet kaum jemand den Livestream zum Thema gesehen habe. Dem Bürgermeister wird vorgeworfen, er habe einem Gemeinderat das Wort entzogen, der sich der Bedenken der Anwohner angenommen habe. Denk fragt Fischkal, wer die erhöhten Geldausgaben und die Folgen der Bewirtschaftung verantworte. Die erhöhte Verkehrsbelastung in den Straßen des Oberdorfes gehe auf die Verkehrsplanung im Wohngebiet "SeeSide" zurück.

Schon zu viele Autos von "SeeSide"

Würden Parkbuchten entlang der Straße gebaut, führe dies zu noch mehr Platzmangel, da die Anwohner von "SeeSide" heute schon in "unseren Straßen parken". Hier seien "Eskalationen" nicht ausgeschlossen. Kinder seien beim Spielen bei dieser Straßenführung mehr gefährdet. "Die derzeitigen Planungen entsprechen nicht dem Gemeinwohl", wird festgestellt. Die entsprechenden Unterschriften, lässt Denk wissen, könnten jederzeit übergeben werden. In eine ähnliche Richtung geht auch eine Protestnote von Gerhard Söllch der sich sehr überrascht zeigte, dass auf der "Grundlage der Planungsvorlage" die Sanierung vorangetrieben werden solle.

Planungsändernug gefordert

Er bezieht sich auch auf Parkbuchten, einseitige Gehwege, auf Grünpflanzungen. Söllch fordert, dass die "ganze Planung geändert" werde. Man müsse die "Notbremse" ziehen, schrieb Söllch. Bürgermeister Karsten Fischkal ließ wissen, dass er auf die offenen Briefe schon geantwortet und "GBI" informierte habe. "Es handelt sich um eine Grobplanung, die wir für die Kostenschätzung benötigen", stellt der Bürgermeister fest.

"Wir bauen im Bestand"

Nun erst beginne man mit den Feinplanungen, die mit den Anwohnern abgestimmt werden. Für jeden einzelnen Bauabschnitt würden Ortstermine mit dem Büro "GBI" und dem Technischen Bauamt stattfinden. Sicher werde es Straßenzüge geben, in denen Parkbuchten gewünscht werden, so Fischkal, in anderen wieder nicht. "Wir bauen im Bestand, das macht die Sache nicht leichter", denn Einfahrten werden berücksichtigt, Gehsteige, einseitig oder beidseitig, Parkbuchten, Gehwegbreite, die Straßenbreite. Es gelte der Grundsatz: "Alles kann, nichts muss".

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