Landtagswahl 2018: Das sagen die Kandidaten aus Erlangen-Höchstadt zum Ergebnis

15.10.2018, 11:51 Uhr
"Ich bin persönlich zufrieden", kommentierte Walter Nussel das Wahlergebnis. Schließlich zeigten die Ergebnisse, dass es für die CSU nicht so einfach sei, Direktmandate in den Landkreisen der Metropolregionen zu erringen. "Ich wollte mit Sachthemen Politik machen und das hat überzeugt", so Nussel. Das Landesergebnis für die CSU im Gegensatz habe sich abgezeichnet und sei natürlich nicht überzeugend – einer der Gründe dafür sei, dass es hier eben zu wenig um Sachthemen gegangen sei. Auch die Integrations- und Flüchtlingsdebatte habe eine Rolle gespielt.
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Walter Nussel (CSU)

"Ich bin persönlich zufrieden", kommentierte Walter Nussel das Wahlergebnis. Schließlich zeigten die Ergebnisse, dass es für die CSU nicht so einfach sei, Direktmandate in den Landkreisen der Metropolregionen zu erringen. "Ich wollte mit Sachthemen Politik machen und das hat überzeugt", so Nussel. Das Landesergebnis für die CSU im Gegensatz habe sich abgezeichnet und sei natürlich nicht überzeugend – einer der Gründe dafür sei, dass es hier eben zu wenig um Sachthemen gegangen sei. Auch die Integrations- und Flüchtlingsdebatte habe eine Rolle gespielt. © Athina Tsimplostefanaki

Lange Zeit war an diesem Wahlabend Astrid Marschall die einzige Landtagskandidatin im Landratsamt gewesen. Nervennahrung in Form einer süßen Pizza hatte die Eckentalerin dabei, dabei konnte sie als Grüne nach den letzten Umfragen ja ganz entspannt an die Sache rangehen. Als um 18 Uhr die erste Prognose mit bayernweit 18,5 Prozent für die Grünen aufploppte, war die Freude groß: "Das ist ein super Ergebnis", sagte die Eckentalerin. Auch ihr Ergebnis in ihrem Heimatort, wo sie bei den Erststimmen 25,84 Prozent einfuhr, freute sie "tierisch", ebenso ihr sehr gutes Abschneiden im Landkreis – denn genauso wie die Grünen in Bayern kam auch sie im Landkreis auf Platz 2. 18,76 Prozent fuhr sie ein. Große Hoffnungen auf einen Einzug in den Landtag machte sich Marschall am Sonntagabend trotzdem nicht: "Ich war ja nur auf Listenplatz 9."
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Astrid Marschall (Grüne)

Lange Zeit war an diesem Wahlabend Astrid Marschall die einzige Landtagskandidatin im Landratsamt gewesen. Nervennahrung in Form einer süßen Pizza hatte die Eckentalerin dabei, dabei konnte sie als Grüne nach den letzten Umfragen ja ganz entspannt an die Sache rangehen. Als um 18 Uhr die erste Prognose mit bayernweit 18,5 Prozent für die Grünen aufploppte, war die Freude groß: "Das ist ein super Ergebnis", sagte die Eckentalerin. Auch ihr Ergebnis in ihrem Heimatort, wo sie bei den Erststimmen 25,84 Prozent einfuhr, freute sie "tierisch", ebenso ihr sehr gutes Abschneiden im Landkreis – denn genauso wie die Grünen in Bayern kam auch sie im Landkreis auf Platz 2. 18,76 Prozent fuhr sie ein. Große Hoffnungen auf einen Einzug in den Landtag machte sich Marschall am Sonntagabend trotzdem nicht: "Ich war ja nur auf Listenplatz 9." © Nikolaus Spörlein

"Schau mer mal, schlecht schaut’s ja nicht aus", meinte Christian Enz, der Landtagskandidat der Freien Wähler für Erlangen-Höchstadt, bei der Wahlparty in der neuen Höchstadter Schankwirtschaft "Töpfla" bei der ersten Hochrechnung, die mangels Fernseher am Handy verfolgt wurde. "Spitz auf Knopf", also etwa fünf Minuten vor 18 Uhr kamen dann die Protagonisten um Christian Enz und Martin Oberle, wobei der 38-jährige Landtagskandidat der Freien Wähler, gleich seinen Laptop dabei hatte, um sich mit dem Ergebnisportal des Landkreises kurzzuschließen. Als kurz nach 18.30 Uhr die erste bayernweite Hochrechnung kam, manifestierte sich die Prognose und die Freien Wähler legten zu, bescheiden auf 11,6 Prozent, aber immerhin. Mit Listenplatz sechs und einem Ergebnis von über elf Prozent könnte der Einzug für Christian Enz ins Maximilianeum gesichert sein, so die Meinung der Experten im "Töpfla".
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Christian Enz (FW)

"Schau mer mal, schlecht schaut’s ja nicht aus", meinte Christian Enz, der Landtagskandidat der Freien Wähler für Erlangen-Höchstadt, bei der Wahlparty in der neuen Höchstadter Schankwirtschaft "Töpfla" bei der ersten Hochrechnung, die mangels Fernseher am Handy verfolgt wurde. "Spitz auf Knopf", also etwa fünf Minuten vor 18 Uhr kamen dann die Protagonisten um Christian Enz und Martin Oberle, wobei der 38-jährige Landtagskandidat der Freien Wähler, gleich seinen Laptop dabei hatte, um sich mit dem Ergebnisportal des Landkreises kurzzuschließen. Als kurz nach 18.30 Uhr die erste bayernweite Hochrechnung kam, manifestierte sich die Prognose und die Freien Wähler legten zu, bescheiden auf 11,6 Prozent, aber immerhin. Mit Listenplatz sechs und einem Ergebnis von über elf Prozent könnte der Einzug für Christian Enz ins Maximilianeum gesichert sein, so die Meinung der Experten im "Töpfla". © Niko Spörlein

Nicht ins Landratsamt gekommen war Alexandra Hiersemann, Direktkandidatin der SPD. Sie blieb in ihrem Wohnort Marloffstein. Als die ersten Hochrechnungen da waren, meinte sie am Telefon: "Ich habe schon schlimmere Dinge durchgestanden in meinem Leben". Es sei ein "historischer Tiefschlag" für die Sozialdemokratie: "Wir sind die großen Verlierer". Für sie persönlich werde es mit einem Wiedereinzug in den Landtag "sehr, sehr eng", meint die 57-Jährige. "Das ist bitter, denn ich habe mein Bestmöglichstes gegeben im Wahlkampf." Das hat sich in den lokalen Ergebnissen aber auch niederzuschlagen. Mit 13,12 Prozent lag sie deutlich besser als ihre Partei im bayernweiten Durchschnitt. Ob es am Ende aber reicht, stand bei Redaktionssschluss noch nicht fest. Einen Plan B hat Alexandera Hiersemann auf jeden Fall schon in der Tasche. Wenn es nicht klappt mit einem Ticket nach München, möchte sie sich wieder stärker auf ihre Arbeit als Rechtsanwältin konzentrieren. Die Sozialdemokraten müssten sich zusammensetzen und beraten, wie es weitergehen könne. "Ich werde aber sicher nicht den Rücktritt von Natascha Kohnen fordern," stellt Hiersemann klar. Die Spitzenkandidatin habe einen guten Job gemacht. "Ich bin auch der festen Überzeugung, dass inhaltlich auf die richtigen Themen gesetzt haben, zum Beispiel mit Wohnen und Pflege.
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Alexandra Hiersemann (SPD)

Nicht ins Landratsamt gekommen war Alexandra Hiersemann, Direktkandidatin der SPD. Sie blieb in ihrem Wohnort Marloffstein. Als die ersten Hochrechnungen da waren, meinte sie am Telefon: "Ich habe schon schlimmere Dinge durchgestanden in meinem Leben". Es sei ein "historischer Tiefschlag" für die Sozialdemokratie: "Wir sind die großen Verlierer". Für sie persönlich werde es mit einem Wiedereinzug in den Landtag "sehr, sehr eng", meint die 57-Jährige. "Das ist bitter, denn ich habe mein Bestmöglichstes gegeben im Wahlkampf." Das hat sich in den lokalen Ergebnissen aber auch niederzuschlagen. Mit 13,12 Prozent lag sie deutlich besser als ihre Partei im bayernweiten Durchschnitt. Ob es am Ende aber reicht, stand bei Redaktionssschluss noch nicht fest. Einen Plan B hat Alexandera Hiersemann auf jeden Fall schon in der Tasche. Wenn es nicht klappt mit einem Ticket nach München, möchte sie sich wieder stärker auf ihre Arbeit als Rechtsanwältin konzentrieren. Die Sozialdemokraten müssten sich zusammensetzen und beraten, wie es weitergehen könne. "Ich werde aber sicher nicht den Rücktritt von Natascha Kohnen fordern," stellt Hiersemann klar. Die Spitzenkandidatin habe einen guten Job gemacht. "Ich bin auch der festen Überzeugung, dass inhaltlich auf die richtigen Themen gesetzt haben, zum Beispiel mit Wohnen und Pflege. © Margot Jansen

Michael Meister, Direktkandidat der AfD aus Herzogenaurach, war am Wahlabend ins Erlanger Landratsamt gekommen. Die Freude über das gute Abschneiden seiner Partei war ihm dabei deutlich anzusehen: "Ein bayernweit zweistelliges Ergebnis im ersten Anlauf – was wollen wir da mehr." Besonders freue ihn, so Meister weiter, dass er mehr Erst- als die Partei im Landkreis Zweitstimmen eingefahren habe. Das zeige, dass sein Wahlkampf gut gewesen sei.
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Michael Meister (AfD)

Michael Meister, Direktkandidat der AfD aus Herzogenaurach, war am Wahlabend ins Erlanger Landratsamt gekommen. Die Freude über das gute Abschneiden seiner Partei war ihm dabei deutlich anzusehen: "Ein bayernweit zweistelliges Ergebnis im ersten Anlauf – was wollen wir da mehr." Besonders freue ihn, so Meister weiter, dass er mehr Erst- als die Partei im Landkreis Zweitstimmen eingefahren habe. Das zeige, dass sein Wahlkampf gut gewesen sei. © Meister

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