Landtagswahl: Das sagen die Herzogenauracher im Wahllokal

14.10.2018, 16:47 Uhr
Viele Herzogenauracher gaben am Sonntag ihre Stimme ab.

© Athina Tsimplostefanaki Viele Herzogenauracher gaben am Sonntag ihre Stimme ab.

"Ich muss jetzt erst einmal kurz verschnaufen." Fabienne Geißdörfer und ihr Wahlhelfer-Team sind in der zum Wahllokal umfunktionierten Realschule im Dauerstress – und das, obwohl es noch nicht einmal 14 Uhr ist. Schon zu diesem Zeitpunkt haben über 40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. "Es ist auf gut was los", so Geißdörfer. "Die Kabinen sind häufiger voll als leer."

Hohe Wahlbeteiligung schon am Mittag

Vielleicht lag es an dieser Dauerbelastung: Plötzlich klappte der Sichtschutz einer Kabine in sich zusammen. Die Dame, die dort gerade saß, nimmt es mit Humor. "Vielleicht habe ich einfach mit zu viel Feuereifer gewählt", sagt sie lachend. Etwas schwierig findet sie den "Riesen-Zweitstimmen-Zettel", den es jeweils für Landtag und Bezirkstag gibt. Den bringe man kaum in der Kabine unter und " die meisten Namen kennt man überhaupt nicht." Bis man sich durchgearbeitet habe, kann es schon eine Weile dauern.


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Etwas dauern kann es auch, bis man seine Stimme überhaupt abgeben darf. Immer wieder strömen weitere Herzogenauracher in die Eingangshalle der Schule. Auch Ernst und Rose Dassler haben sich auf den Weg gemacht. Vor den Wahlhelfern hat der 90-Jährige großen Respekt: "Ich habe das selbst lange gemacht, heute geht das leider nicht mehr", sagt er.

Als man sich im Wahllokal noch prügelte 

Damals ging es am Wahtag noch ordentlich zur Sache: "Wir mussten immer Ordner in den Wahllokalen haben, weil die Leute einfach aufeinander losgegangen sind", erinnert er sich. "Es war sehr emotional, weil die Menschen nach dem Krieg vor der Frage standen: In welche Richtung wird es mit dem Land weitergehen?"


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Auch die Parteien haben sich seitdem ziemlich verändert: Die CSU sei in ihrer Anfangszeit fast noch sozialistisch gewesen, erinnert sich Ernst Dassler. Die Entscheidung ist im nicht schwer gefallen: "Der Entschluss zum wählen zeigt schon, dass man etwas erreichen will."

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