Landwirte machen bei Aldi Adelsdorf ihrem Ärger Luft

9.3.2020, 16:16 Uhr
Landwirte machen bei Aldi Adelsdorf ihrem Ärger Luft

© Foto: News5/Merzbach

Der Hintergrund: In Kürze finden Preisverhandlungen statt. Hierbei hat Aldi wohl signalisiert, die ohnehin sehr niedrigen Auszahlungspreise weiter reduzieren zu wollen. "Der Einkäufer für Aldi Nord und Süd ist knallhart", sagt der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Robert Ort aus Dannberg. "Der Einkäufer sagt, er wolle nur zu Weltmarktpreisen einkaufen. Die regionalen Kosten vor Ort interessieren ihn nicht." Die Landwirte sollten immer mehr Tierschutz- und Umweltstandards einhalten, "dümpeln aber seit Jahren bei 35 Cent pro Liter Milch herum", so Ort. "Das bringt uns auf die Palme."

Ziel der Mahnwachen sei es deshalb gewesen, Präsenz zu zeigen, da die Landwirte eine – wie sie sagen – "existenzbedrohende Preisabsenkung" nicht mehr mittragen können und wollen. Bereits am Sonntag, 1. März, hatten sich hunderte Landwirte zu einer Demonstration in Buttenheim versammelt und dort für Aufmerksamkeit gesorgt.

Am vergangenen Sonntagabend nun kamen rund 300 Teilnehmer mit etwa 100 Traktoren und blockierten die Zufahrten des Aldi-Zentrallagers in Adelsdorf. "Wir wollen zeigen, dass man das mit uns Landwirten nicht mehr machen kann", machte Landwirt Hans-Peter Lechner seinem Ärger Luft.

Aldi indessen hatte wohl Wind von der Demonstration bekommen, die Lkw waren laut Ort "bereits ausgeflogen", sodass die Blockade keinen wirklichen Schaden anrichtete. "Wir wollten ja hauptsächlich ein Zeichen setzen", betont Ort und lobt ausdrücklich auch die Polizei, die sich "sehr kooperativ" verhalten und keinen Druck ausgeübt habe.