Liebesgaben für die alte Linde

14.8.2015, 17:00 Uhr
Liebesgaben für die alte Linde

© Foto: privat

Die Sorge um das Überleben des Jahrhundertbaumes, seit drei Wochen fiel kein Tropfen mehr vom Himmel, veranlasste Zehner, alle paar Tage den Baum mit einem Fass voller Brunnenwasser zu gießen.

Was mag der Baum schon alles mitgemacht haben? Vom Durchmarsch Napoleons Truppen bis zum Schutzbaum für eine Marter war alles dabei – die Marter steht heute im Kirchhof von Hannberg. Stark gebeutelt wird das Prachtstück durch die darüber verlaufende Starkstromleitung, hier werden immer wieder die Leitäste eingekürzt. Seit einem Blitzschlag vor langer Zeit ist die Linde gespalten und wird von starken Eisenstangen zusammen gehalten. Lausbuben haben in den 50ern mit Feuerwerkskörpern im gespaltenen Baum gezündelt, was der Baum erstaunlich gut verkraftet hat, die Buben weniger, sie kassierten Ohrfeigen von ihren Vätern.

Doch mit dem Straßenneubau ist seine größte Prüfung gekommen, halb eingekreist mit verzinkten Schutzplanken, wird er die drohende Schwermetallbelastung durch das langsam erodierende Zink kaum lange überleben. Trotzdem: die Hoffnung stirbt zuletzt, auch die auf Regen.

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