Longhorns spielen beste Saison aller Zeiten

13.4.2019, 06:00 Uhr
Longhorns spielen beste Saison aller Zeiten

Es wird definitiv die beste Saison aller Zeiten für die Longhorns in der 1. Basketball-Regionalliga, in der sie seit 2010/11 durchgehend spielen. Platz sechs war bisher das Maß aller Dinge. Heuer wird es Platz fünf, das ist nach dem 100:77-Kantersieg gegen den direkten Konkurrenten MTSV Schwabing klar und bereits vor dem letzten Saisonspiel am Samstag (zur ungewohnten Zeit um 18 Uhr) gegen Rosenheim klar.

Die gut 100 Zuschauer, die sich das Nachholspiel am ungewohnten Donnerstagabend nicht entgehen ließen, hatten ein gutes Gespür: Die TSH-Korbjäger wollten unbedingt noch eine gute Leistung zeigen, ließen den Gegnern, die wie man selbst (Robert Merz fehlte, Larry Hall kam berufsbedingt erst später) nicht in Bestbesetzung antraten, von Anfang an keine Chance.

Es war eine regelrechte Offensiv-Gala, über die Viertelstände 30:17, 61:34 und 85:55 war der "Hunderter" eigentlich eine klare Sache. Doch nach der höchsten Führung des Spiels beim 96:59 dauerte es noch sechs Minuten, bis sich Youngster Daniel Dorberth "erbarmte".

Selbst Coach Nicola Jocic konnte sich das kaum erklären und witzelte: "Ich weiß nicht, was das bei uns kostet – vielleicht war das einigen zu teuer?" Normalerweise muss derjenige, der den 100. Punkt markiert, dem Team einen Kasten Bier spendieren.

Aber bis auf diese letzten etwas wilden Minuten gab es wenig zu kritisieren am Spiel der Longhorns. Der Ball lief wie am Schnürchen, ständig wurden freie Würfe kreiert, und ständig profitierten andere Akteure vom exzellenten und sehenswerten Pass
spiel.

Sechs verschiedene erfolgreiche Dreierschützen sind ohnehin schwer zu verteidigen – und wenn dann in der Zone noch ein Könner der Extraklasse wie Patrick Horstmann steht, tut sich der Gegner noch schwerer. Der Routinier erzielte mit 23 Punkten die meisten Körbe, sammelte die meisten Rebounds und Ballgewinne, gab die meisten Assists.

Bitter nur, dass es ihn nur noch einmal (am Samstag) im Trikot der Longhorns zu sehen gibt. Fast entschuldigend berichtet er, dass er als Außendienstler noch einmal versetzt worden sei – diesmal in den Norden Deutschlands. Das sei einfach zu weit, zumal seine Freundin in Hamburg lebe und zuletzt immer zu ihm gependelt war.

"Ich habe meinen großen Bruder verloren", sagt Kapitän Mike Kaiser bedauernd. Das sei schon ein großer Verlust für das Team. Er selbst – nächste Woche wird er 37 – hat "schon noch Bock" auf eine weitere Saison. "Falls wir wieder in der 1. Regionalliga antreten", fügt er an.

Angesichts der Konstellation mit Kooperationspartner Nürnberg Falcons entscheidet sich das Jahr für Jahr neu. Und da die Nürnberger unter Ralph Junge in der Pro A derzeit von Erfolg zu Erfolg eilen und in den Aufstiegs-Playoffs zur Bundesliga glänzend im Rennen liegen, kann es durchaus noch etwas dauern, bis über die Zukunft des "Farmteams" in Herzogenaurach entschieden wird.

Es wäre sehr schade, wenn es nicht weiter gehen würde mit den Longhorns in der 1. Regio, denn was dieses Team heuer bot, war wirklich sehenswert. Und es ist eine Freude, zu erleben, wie an der Seite der erfahrenen Führungsspieler die Youngster Chris Kwilu, Friedrich Eismann, Daniel Dorberth oder Anthony Bauer heranreifen.

Noch weiter sind Akteure wie Ben Gahlert und Robert Merz, aber vor allem Nils Haßfurther, Moritz Sanders oder Matthew Meredith (der allerdings aktuell wegen eines Achillessehnenrisses pausiert), die allesamt schon großen Anteil am aktuellen Erfolg der Falcons haben. Ein Beweis dafür, dass das Nürnberger Nachwuchsprogramm "läuft". Und die Longhorns sind ein keineswegs unwichtiger Baustein.

Longhorns: Übbing 4, Horstmann 23, Gahlert 16/2 Dreier, Eismann 10/2, Nakic 10/2, Kaiser 13/1, Hall 7/1, Buniatian, Dorberth 9/3, Bauer 2, Kwilu 6/2.

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