Lonnerstadt: Ein vogelwildes Tor-Festival

5.5.2019, 16:24 Uhr
Lonnerstadt: Ein vogelwildes Tor-Festival

Dabei ließ die erste halbe Stunde der Partie nicht vermuten, dass am Ende zwölf Tore fallen würden. Beide Abstiegskandidaten legten großes Engagement an den Tag und boten eine abwechslungsreiche Partie, der aber die Torszenen fehlten. Ein klares Plus in den Kategorien Ballbesitz, gewonnene Zweikämpfe und Abschlüsse hatte Lonnerstadt.

Für viel Diskussionsstoff sorgte die überraschende Mörsdorfer Führung in der 31. Minute. Christina Endres war auf der rechten Außenbahn durchgebrochen, zum Zeitpunkt ihrer Flanke hatte der Ball die Torauslinie aber wohl schon klar überschritten. Ines Hartmann köpfte dennoch ein – und Schiedsrichter Georg Körner gab den Treffer.

Die sportliche Antwort der Gastgeberinnen folgte sofort. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld durch Maj-Britt Groppe war Nadine Geinzer am Fünfer frei und traf direkt zum 1:1-Pausenstand (35.).

Im zweiten Durchgang öffneten sich nun die Schleusen. Für Lonnerstadt waren es 23 Minuten zum Vergessen, denn man kassierte nicht weniger als vier Tore. Zuerst spielte Torhüterin Ivonne Hagen im Spielaufbau den Ball in die Füße von Laureen Enderlein, die technisch fein das Spielgerät ins leere Tor hob (56.).

Wacklig ohne Ende

Mörsdorf war nun hellwach und nutzte jede sich bietende Chance gegen sichtlich wacklige Lonnerstadterinnen. Nach einem zu kurz geklärten Ball war es erneut Enderlein, die per flachen Distanzschuss traf (59.). Keine drei Minuten später folgte eine ähnliche Szene. Wieder brachte die Abwehr den Ball nur bis kurz vor dem Sechzehner, Ines Hartmann nahm die Kugel volley – 1:4 (62.).

Defensiv bekam der Vorletzte nun gar keinen Zugriff. Christina Endres lief quasi unbehelligt über das halbe Feld und durfte im dritten Anlauf schließlich zum 1:5 einschießen (68.). Ein Debakel für Lonnerstadt bahnte sich an.

Dazu kam es aber nicht, da der heimische TSV einmal mehr große Moral bewies und nicht aufsteckte. Maj-Britt Groppe traf per Freistoß zum 2:5, wobei Gästekeeperin Teresa Meixner keine gute Figur machte (76.). Das galt aber auch für Lonnerstadts Defensivabteilung, die Enderlein im Gegenzug ihren dritten Treffer schenkte (79.).

Das 2:6 war aber noch lange nicht der Endstand. Erst staubte Nadine Geinzer nach einem Groppe-Freistoß und Fehler von Meixner zum 3:6 ab (84.), dann nutzte Yvonne Regnet einen von Judith Utzmann an Enderlein verschuldeten Foulelfmeter zum siebten Gästetor (87.).

Doch auch damit nicht genug. Nathalie Geyer verwertete eine Spörl-Hereingabe (89.), Spielertrainerin Denise Müller verwandelte einen selbst herausgeholten Foulelfmeter (90.). Auch in der Nachspielzeit rannte Lonnerstadt noch einmal an, ehe der Schlusspfiff dem Torreigen ein Ende setzte.

Es war ein Spiel, das exemplarisch für die Lonnerstadter Saison steht: An sich gut gespielt, zu viele defensive Fehler gemacht, dazu ein Schuss Pech. Bei zehn Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz bei vier verbliebenen Spielen ist der Abstieg wohl nicht mehr zu vermeiden.

Lonnerstadt: Hagen – Hecht, Utzmann, Buchholzer, Schwarm (57. Schütz) – Geinzer, Groppe – Geyer, D. Müller, Spörl – Haberkamm (78. Decke).

Keine Kommentare