Lonnerstadt: Sonne sorgt nachts für Licht

7.8.2019, 07:57 Uhr
Lonnerstadt: Sonne sorgt nachts für Licht

© Katrin Bayer

Denn die Wegeleuchten, die CET Technology im Angebot hat, brauchen keinen Stromanschluss. Sie gewinnen ihre Energie aus der Sonne. Das dafür nötige Photovoltaik-Modul sitzt über der Laterne, die Zwischenspeicherung erfolgt in einer Lithium-Batterie.

Zu besichtigen sind solche LED-Solarleuchten, die CET-Geschäftsführer Seifert in Asien bauen lässt, beispielsweise am Weg hinauf zum Sportgelände des TSV Lonnerstadt, aber auch in Höchstadt am neuen Fuß- und Radweg zwischen der Fortuna Kulturfabrik und dem Großparkplatz Aischauen. "Praktisch sind solche autarken Leuchten dort, wo keine Stromanbindung vorhanden ist oder sie zu teuer wäre", erklärt Seifert. Also zum Beispiel, weil es sich um entlegene Gebiete handelt oder um eine abseits gelegene Bushaltestelle, die eine einzige Lampe bekommen soll.

Technik in der Höhe

Oder wenn die Laternen wie im Fall der Aischauen in einem Gebiet stehen, das immer wieder überflutet wird, und die Technik deshalb in der Höhe und auf diese Weise fernab des Wassers verbaut sein soll. Rechnet man die Kosten der Erdarbeiten mit ein, sei eine herkömmliche Laterne teurer als eine Solarleuchte, erklärt Seifert. Gesteuert wird diese über eine Zeitschaltuhr oder Bewegungsmelder. Soll heißen: Zu Zeiten, in denen sehr wenige Menschen unterwegs sind, wird die Helligkeit der Lampen heruntergefahren. Oder die Laterne leuchtet standardmäßig nur mit 20 Prozent der möglichen Leistung und läuft erst, wenn der Bewegungsmelder anschlägt, zu Höchstleistung auf. "Das ist wichtig, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren", sagt Lothar Seifert.

"Die Leuchten arbeiten zuverlässig", versichert der Geschäftsmann, nur in sehr harten Wintern mit viel Schnee könnte es Probleme geben: "Aber die Winter hierzulande sind ja eh keine wirklichen Winter mehr."

Selbstständig gemacht

Feuer gefangen für die Gewinnung, Speicherung und Nutzung erneuerbarer Energien hat Seifert noch als Beschäftigter der Firma IMO. 2010 machte er sich selbstständig, gründete die CET Technology GmbH. Der Elektrofachbetrieb hat sich ganz den erneuerbaren Energien verschrieben. Derzeit 14 Beschäftigte bieten Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichersysteme für Privatleute und Unternehmen an, installieren aber auch Infrarot-Heizungen, Wärmepumpen und richten Elektrotankstellen ein.

Dazu kommen "Spezial-Angebote" der Lonnerstadter, die in ganz Süddeutschland unterwegs sind: Ebenjene Solarleuchten, außerdem PV-betriebene Belüftungslösungen für Fischteiche zum Beispiel oder Inselsysteme, um einen entlegenen Aussiedlerhof oder Schrebergarten mit (selbst erzeugtem) Strom zu versorgen und so unabhängiger vom Diesel-Aggregat zu machen. Durch einen afghanischen Bekannten von Seifert, der ebenfalls vier Azubis beschäftigt, entstanden auch Kontakte in dessen Heimat.

CET versorgte hier nicht nur die Bundeswehr mit einer photovoltaikgestützten Energie-Alternative, wenn die lokale Stromversorgung wieder mal zusammengebrochen ist, sondern auch afghanische Dörfer.

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