Marder und Ameisen: Entdeckung im Hallenbad Höchstadt

HÖCHSTADT - Erst kamen die Marder, dann die Ameisen: Das Dach des Höchstadter Hallenbads ist über dem Wellness-Bereich so marode, dass es ausgetauscht werden muss. Warmwasserbecken und Dampfbad sind deshalb voraussichtlich bis Ende des Jahres nicht nutzbar.

Badefreunde bleiben aber trotzdem nicht ganz auf dem Trockenen sitzen. "Zunächst halten wir das Wellenfreibad noch länger offen", verspricht Bürgermeister Gerald Brehm, konkret heißt das bis 27. September. Am 3. Oktober, um 13 Uhr öffnet dann das Hallenbad seine Pforten – wenn auch im eingeschränkten Betrieb.

Wegen der Corona-Pandemie dürfen maximal 73 Gäste die Becken in der oberen Etage nutzen, also das Schwimmer- und das Lehrschwimmbecken. Die Besucherzeit ist geblockt auf jeweils zwei Stunden. Karten sollen bald online erhältlich sein. Der Schwimmbetrieb in den beiden oberen Becken soll ungehindert stattfinden, der Wellnessbereich wird abgetrennt.

Auch Pilze am Werk

"Die Marder und Ameisen haben uns überrascht", betont Bürgermeister Gerald Brehm. Bei einer Begehung des Hallenbads waren am Dach und auf dem Fliesenboden im unteren Stockwerk Spuren von Insekten aufgefallen. Eine Zimmerei hatte daraufhin die Dachfläche geöffnet, um den Schaden einzuschätzen.

Es gab eine chemische Spritzbehandlung, anschließend eine weitere Begehung. Die Schalungsdielen am Satteldach des Wärmesprudelbereichs sind von Pilzen befallen und durch Ameisen beschädigt, die ausschließlich in morschem Holz bauen. "Zuerst waren Marder da und haben Dach und Dämmung beschädigt", sagt der Bürgermeister. Deshalb sei Wasser eingedrungen.

Zwar sei nach wie vor langfristig geplant, am Kieferndorfer Weg und damit in der Nähe des Wellenfreibads eine neue Halle für Schwimmer zu bauen. "Jetzt müssen wir aber schnell reagieren", meint Brehm und hat auch gleich einen Fördertopf des Bauministeriums aufgetan.

Hohe Kosten

Demnach wären 30 Prozent der Kosten förderfähig. Die Verwaltung erwartet insgesamt nötige Investitionen in Höhe von einer viertel Million Euro, weil voraussichtlich die gesamte Dachfläche über dem Wellnessbereich saniert werden muss.

Endgültig stellt sich das aber erst heraus, wenn die erste Dachfläche geöffnet wird. Der Stadtrat entscheidet in seiner Sitzung am kommenden Montag über die Sanierung.