Mehr Gewaltdelikte an Sommerkirchweih

17.7.2019, 07:00 Uhr
Mehr Gewaltdelikte an Sommerkirchweih

© Roland Meister

Die Anzahl verdoppelte sich im Vergleich zu 2018 von drei auf sieben Fälle. Bereits am ersten Kirchweihwochenende ereigneten sich fünf Körperverletzungen. Davon drei nach Ende der Kerwa im Garten einer Innenstadt-Bar. Drei Personen erlitten hier Verletzungen durch Schläge ins Gesicht. Eine 21-Jährige verlor sogar einen Zahn. Die Täter konnten bislang nicht ermittelt werden.

Auf dem Festgelände eskalierte ein Streit um einen Platz auf einer Bierbank. Dabei schob ein 18-Jähriger seine gleichaltrige, vermeintliche Konkurrentin von der Bank. Diese verletzte sich dabei leicht. Bei einem weiteren Vorfall trat ein 18-Jähriger einem Gleichaltrigen in den Unterleib. Nahezu alle Beteiligten waren alkoholisiert. Am letzten Kirchweihtag erlitten drei Kinder im Autoscooter leichte Augenreizungen und Schmerzen, nachdem sie von bislang unbekannten Minderjährigen gerammt und mit sogenannten "Candysprays", deren Inhalt zum Verzehr geeignet ist, im Gesicht besprüht wurden. Die "Angreifer" trugen blaue Trainingsjacken mit der Aufschrift eines Sportvereins. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht nach Zeugen.

Am letzten Kirchweihwochenende kam es in der Nacht zum Sonntag zu einem versuchten Sexualdelikt. Der Täter wurde festgenommen.

Höchstwert bei 16-Jährigem

Bei Jugendschutzkontrollen, insbesondere am Auftaktwochenende, trafen Polizisten auf 14 zum Teil stark alkoholisierte Jugendliche, was eine leichte Steigerung zum Vorjahr (10 Fälle) darstellt. Den Höchstwert mit 2,12 Promille Atemalkohol hatte ein 16-Jähriger. Die Betroffenen mussten zum Teil von ihren Erziehungsberechtigten abgeholt werden.

Im Vergleich zu den Vorjahren fielen vermehrt Verstöße gegen das Mitbringverbot von Alkoholika auf. Ein 48-jähriger war nach dem Kirchweihbesuch derart betrunken, dass er auf dem Heimweg auf einem Gehweg einschlief. Eine Passantin meldete den Vorfall der Polizei. Nach dem Wecken stellte der Rettungsdienst eine deutliche Unterkühlung fest.

Ausfällige Bemerkungen

Bei einer Fußstreife ertappten Beamte außerdem einen 24-Jährigen, wie dieser sich gerade einen Joint drehen wollte. Ihn erwartet nun eine Anzeige nach dem Betäubungsmittelgesetz. Am letzten Kirchweihsamstag wollte ein 36-Jähriger in den frühen Morgenstunden eine Anzeige wegen einer vermeintlichen Körperverletzung erstatten und wählte den Notruf der Polizei. Da er seinen Aufenthaltsort nicht konkretisieren konnte, wurde er gebeten, sich zur Polizeiinspektion zu begeben. Nachdem er zunächst gegenüber dem Notrufsprecher ausfällig wurde, beleidigte der Mann in der Dienststelle weitere Beamte und zeigte einen "Hitlergruß". Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert über zwei Promille. Die Polizei verzeichnete außerdem zwei Anzeigen wegen Sachbeschädigung an einem Sonnenschirm und einem Hinweisschild und fertigte zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen "Wildpinkler", die ihre Notdurft an Hauswänden verrichteten.

Während die Einsatzkräfte an den Wochenenden teils alle Hände voll zu tun hatten, verlief die Veranstaltung unter der Woche überwiegend friedlich und ohne besondere Vorkommnisse. Positiv ist anzumerken, dass bislang keinerlei Diebstahldelikte in Zusammenhang mit der Kirchweih gemeldet wurden. Die verstärkte Präsenz der Einsatzkräfte an den Wochenenden und die besondere Beobachtung der Fahrradabstellplätze scheinen Wirkung zu zeigen.

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