Motocross in Mühlhausen: 800 Teilnehmer und zwei Unfälle

5.8.2019, 07:02 Uhr
Motocross in Mühlhausen: 800 Teilnehmer und zwei Unfälle

© Foto: Karl-Heinz Panzer

Es herrschte Hochbetrieb: Rund 800 Motorrad- und Quadfahrer drehten am Wochenende auf der Strecke am Trainingsgelände des Mühlhausener Motorrad-Club ihre Runden. Die war Schauplatz der deutschen "Cross Country Meisterschaft". Mit dabei waren auch österreichischen Off-Roader, die separat für deren nationale Meisterschaft gewertet wurden.

Wenn nicht gerade die einheimischen Motorsportler dort trainieren, ist das Gelände am Pfennigstein ein Ort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Am Wochenende aber gleicht der Hügel zwischen Mühlhausen und Decheldorf wieder einmal einem Heerlager. Servicestationen, Zelte, Verkaufsstände und viele Wohnmobile, Anhänger und Autos haben sich auf abgedroschenen Getreidefeldern neben dem Parcours breitgemacht. Zwischen den Rennen erholen sich hier die Lenker und ihr Anhang. Es herrscht Campingplatzatmosphäre. Schon am Mittwoch waren die ersten Teams angerückt.

Fast schon Routine

Die Teilnehmer der Meisterschaftsläufe kamen aus ganz Deutschland. Fast schon so etwas wie Routine für die Gastgeber vom MC Mühlhausen. Zum neunten Mal machte der Tross der Motorrad- und Quadfahrer Station im Ebrachgrund.

Ist es schwer, eine Veranstaltung dieser Größenordnung in den Steigerwald zu holen? Überhaupt nicht, sagt Harald Scheidig im Pressegespräch. Seine Leute hätten sich einen guten Ruf als Ausrichter erworben, so der MC-Chef. "Wir haben das schon so oft gehabt, inzwischen machen wir das mit links", verweist der Vorsitzende auf die langjährige Erfahrung.

Rund 100 Helfer

Rund 100 Leute waren am Samstag und am Sonntag im Einsatz. Dazu die Mühlhäuser Feuerwehr, die ein Auge darauf hatte, dass im Wald und auf den Feldern unweit des Windparks nichts anbrennt. Drei Trupps mit Rettungswagen von der Höchstadter BRK-Bereitschaft standen an beiden Tagen bereit, mit dabei war eine Notärztin. Rennsport ist nicht ganz ungefährlich. Immer wieder einmal kommt es zu leichten Blessuren, zu Schürfwunden nach Stürzen oder zu Brandverletzungen, wenn die Haut mit heißen Auspuffrohren in Berührung gekommen ist.

Mit dem Hubschrauber in die Klinik

Schon am Samstag mussten zwei Verletzte vom Pfennigstein in Kliniken transportiert werden. Ein 38-jähriger Österreicher verletzte sich bei einem Sturz nach einem Sprung sogar so schwer, dass er mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen werden musste. Die Polizei schloss ein Fremdverschulden aus.

Die Straße zwischen Mühlhausen und Decheldorf war während der Meisterschaft gesperrt. Die Zufahrtswege zum Gelände waren weiträumig beschildert, so dass weder die weit angereisten Teams noch die Fans herumirren mussten. Nicht gewappnet sind die Mühlhäuser Organisatoren freilich vor Verwechslungen, wie sie in der Vergangenheit schon vorgekommen sein sollen. Mühlhausen gibt es schließlich nicht nur in Mittelfranken, sondern auch in anderen Bundesländern.

Der Regen kam gerade recht

Nicht von ungefähr findet die German Cross Country (GCC) Meisterschaft in Mühlhausen immer um diese Jahreszeit statt. Nur wenn das Getreide gedroschen und die Felder noch nicht umgepflügt sind ist Platz genug für das Fahrerlager. Überhaupt kann der MC Mühlhausen auf die Unterstützung der Landwirte zählen. In Güllefässern karren sie Wasser heran, damit der Wettkampf nicht zu einer staubtrockenen Angelegenheit gerät. Heuer hat das Wetter mitgeholfen: Der kräftige Regenguss am Mittwoch kam gerade recht.

Die meisten Mühlhäuser Rennsportler halfen mit bei der Veranstaltung. Einige, vor allem vom Nachwuchs, begaben sich in die Wettkämpfe. Zwei Stunden dauerte ein Durchgang. 17 bis 18 jeweils gut fünf Kilometer lange Runden legen sie in dieser Zeit zurück, erklärt MC-Sportleiter Stefan Hahn. Es geht über Stock und Stein, durch Waldstücke, Äcker, über Feldwege und über Asphalt.

Den größten Zulauf erwarteten sich die Mühlhäuser für die Quaddurchgänge, die am Sonntagvormittag angesetzt waren. Nach dem letzten Durchgang am Samstagabend kehrte noch lange keine Ruhe ein. Die Musikband "Monkey Business" rockte für alle, denen nach Feiern zumute war.

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