Nach der WM: Martin Grau hofft auf Olympia

3.10.2019, 15:29 Uhr
Martin Grau hat sich im Khalifa International Stadium ordentlich geschlagen.

© Oliver Weiken Martin Grau hat sich im Khalifa International Stadium ordentlich geschlagen.

Auch am Tag nach seinem Ausscheiden wirkt Martin Grau zufrieden. Als Zehnter im Vorlauf über die 3000 Meter Hindernis hat er es zwar nicht ins Finale geschafft, in 8:26,97 Minuten ist er bei der Leichtathletik-WM in Katar aber Saisonbestleistung gelaufen. Er darf sich zu den momentan 25 schnellsten Hindernisläufern der Welt zählen – der schnellste Deutsche des Jahres ist er auch.

"Es ist das, was ich erreichen wollte", sagt Grau. Was ihm auch so gute Laune macht, ist das Ergebnis der Analyse, die er mit Bundestrainer Enrico Aßmus vorgenommen hat. Die hat ergeben: "Mit etwas mehr Mut und Risiko, wären noch drei, vier Sekunden mehr drin gewesen."

Noch Luft nach oben

Dass da beim Rennen mit der Weltspitze noch Luft nach oben ist, ist vielleicht die schönste Nachricht für den Hindernisläufer aus Biengarten, einem Ortsteil von Höchstadt an der Aisch. Im kommenden Jahr finden schließlich die Olympischen Spiele in Tokio statt. Grau ist 27 Jahre alt, schon einmal ist sein Traum von Olympia auf bittere Weise geplatzt.

2016 hatte er alles dem Ziel, nach Rio de Janiero zu reisen, untergeordnet. Doch in der entscheidenden Phase der Saison kam er seinerzeit nicht in Form, am Ende machte auch sein Körper nicht mehr mit. Schon damals half ihm das Ziel Olympia 2020 über die Enttäuschung hinwegzukommen.

Knackige Norm für Tokio

8:22,00 Minuten beträgt die Olympianorm, Graus Bestleistung liegt bei 8:24,29 Minuten, sie ist von 2014. "Klar, das wird hart", sagt Grau. Ende 2017 ist er von Höchstadt an den Olympiastützpunkt Erfurt gewechselt, weil er die besten Rahmenbedingungen für sein Ziel schaffen wollte.

Neben der Zeit ist auch die Qualifikation über die Weltrangliste möglich, die sich unter anderem an Platzierungen und Teilnahmen an Meetings orientiert. Dass es sich lohnt, bis zum Schluss zu kämpfen, hat Grau gerade erfahren. Für seine erste WM hat er sich bei der letztmöglichen Gelegenheit qualifiziert. Vier Hundertstel machten den Unterschied.

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