Neue Hoffnung: HEC erkämpft sich Sieg gegen Miesbach

12.1.2020, 22:03 Uhr
Neue Hoffnung: HEC erkämpft sich Sieg gegen Miesbach

Am frühen Samstagabend meldete sich die Mannschaft reumütig zu Wort. „Ihr ärgert euch zurecht über uns und deswegen wollen wir uns entschuldigen. Wir haben in den letzten Wochen extrem hart trainiert und hätten anders spielen müssen“, ließ das Team der Höchstadt Alligators seine Fans über den Facebook-Account des Vereins wissen. Dort hatten viele Anhänger ihrem Unmut zuvor Luft gemacht.

Die Stimmung rund um den Kieferndorfer Weg war vor dem zweiten Spiel der Verzahnungsrunde am Sonntagabend gegen den TEV Miesbach am Kippen. Dass es in der Oberliga angesichts wohl unumgänglicher Einsparungen am Kader schwer werden würde, war vor der Saison klar.

"Eines der wichtigsten Spiele der Saison"

Mit dem 1:4 bei den EHF Passau am Freitag war aber eine neue Stufe der Rückschläge erreicht. Denn nun schien auch der Klassenverbleib in der Verzahnungsrunde mit den Bayernligisten schon vom ersten Spiel an in die Ferne zu rücken.
Beim 5:3-Sieg gegen Miesbach nahmen die Alligators den Kampf gegen den Abstieg allerdings an. „Das war für uns eines der wichtigsten Spiele in der Saison, nachdem wir in Pause nicht gut gestartet sind“, sagte Trainer Martin Sekera: „Die Jungs sind aufgewacht und wissen, wie schwer es in der Verzahnungsrunde wird.“

Neugebauer trifft zum 1:0

Dabei schien auch gegen Miesbach nach zehn Sekunden wieder alles gegen den HEC zu laufen: Jari Neugebauer musste sich wegen eines Stockschlages auf die Strafbank setzen und zwei Minuten lang zuschauen, wie sich seine Kollegen tapfer gegen das Miesbacher Überzahlspiel wehrten. Dann durfte der Höchstadter Angreifer zurück aufs Eis – und überwand keine 20 Sekunden später den TEV-Goalie Timon Evert mit einem Lupfer zum 1:0 (2:29). Die Zuschauer sahen Alligators, die viel Tempo aufs Eis brachten um jeden Puck kämpften und sich nach gelungenen Aktionen mit wilden Stockschlägen an die Bande anfeuerten. So überstanden sie gegen passive Miesbacher vier weitere Minuten in Unterzahl.

Die erste Reihe war in diesem Drittel der Trumpf des HEC: Neugebauer spielte Kontingentspieler Juris Upitis an, der ließ eine Körpertäuschung folgen und es stand 2:0 für Höchstadt (9:59). Das einzige, was sich die Alligators zum Drittelende vorwerfen mussten, war nicht noch höher zu führen. Das wäre gegen Miesbach – als Bayernliga-Erster einer der stärksten Gegner dieser Verzahnungsrunde – durchaus möglich gewesen.

Vorerst versöhnt?

Doch wieder zeigte sich, wie brüchig das Selbstvertrauen dieser HEC-Mannschaft ist. Nach drei Minuten im Mitteldrittel musste Goalie Benjamin Dirksen drei Schussversuche in Folge klären. Zehn Sekunden danach fiel der Anschlusstreffer durch Johannes Bacher (23:03). Es wurde brenzlig, auch weil die Miesbacher nun eine körperbetontere und energischere Gangart einschlugen. Individuelle Fehler häuften sich, Verunsicherung schien um sich zu greifen. Der Ausgleich war die Konsequenz, Slavicek erzielte ihn (24:50). Die Alligators fingen sich wieder, doch offensiv, gerade im umständlichen Powerplay, blieben sie harmlos.

Das galt für das zweite Drittel. Doch im Schlussdurchgang schoss Vitalij Aab den HEC in Überzahl wieder in Führung (43:10). Und der HEC war plötzlich im Hoch: Das 4:2 fiel nach einer schönen Tempo-Kombination zwischen Torschütze Neugebauer und Anton Seewald (45:33). Miesbach konterte mit dem Anschlusstreffer (46:40) durch Athanasios Fissekis. Doch erneut funktionierte das Powerplay des HEC, wenn auch mit Anlaufschwierigkeiten. Als es wieder umständlich zu werden schien, zog Jiri Mikesz von der Blauen Linie ab zum 5:3 (50:05).

Nach dem Spiel wirkten die Fans vorerst wieder versöhnt. „Kämpfen bis zum Ende“, sangen sie. Das war ein passendes Schlusswort. Die Verzahnungsrunde hat schließlich gerade erst begonnen.

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