Neuer Biergarten für Höchstadt: Medbacher Mühle soll Touristen anlocken

13.1.2021, 05:59 Uhr
Neuer Biergarten für Höchstadt: Medbacher Mühle soll Touristen anlocken

© Foto: Matthias Kronau

In der Sitzung des Bauausschusses am Montagabend wurde eine Bauvoranfrage behandelt, die auf die Errichtung eines Wohnhauses und landwirtschaftlicher Gebäude auf dem Gelände unmittelbar neben dem Medbacher Kreisel abzielte. Auch beim Landratsamt in Höchstadt haben die Antragsteller bereits vorgefühlt, teilte Bürgermeister Gerald Brehm mit. Die Stadt sei drauf und dran, im Flächennutzungsplan den Weg für das Vorhaben freizumachen.

Noch vor gut einem Jahr waren ganz andere Pläne im Gespräch: Die Bamberger Zauritz-Gruppe, die das nahe AischPark-Center projektiert hat, spielte jahrelang mit dem Gedanken, als "Dreingabe" ein Hotel mit 100 oder noch mehr Zimmern zwischen Autobahn und Gewerbegebiet hinzustellen. Gleich nach Fertigstellung des Fachmarktcenters sollte das passieren. Doch offenbar traten Schwierigkeiten auf und es tat sich lange nichts.

Noch im Oktober 2019 hatte Arndt Zauritz, der Chef des Immobilienunternehmens, versichert: "Wir kommen da schon weiter." Nur einen Monat später wurde bekannt, dass das Projekt zu den Akten gelegt ist. Umso größer ist die Freude im Höchstadter Rathaus angesichts der Aussicht, dass der Verfall gestoppt wird.

Schandfleck soll verschwinden

"Die Stadt ist in hohem Maße daran interessiert, dass der Schandfleck wegkommt", sagte der Bürgermeister und freute sich, dass es "in eine sehr sinnvolle Zielrichtung geht". Die Voranfrage wurde vom Bauausschuss diskussionslos durchgewunken. Ein Teil der Gebäude wird wohl abgerissen, weiß Brehm. Die Genehmigung dafür ist bereits erteilt. Erhalten bleiben sollen hingegen das Wasserkraftwerk und die Mühle.

Neuer Biergarten für Höchstadt: Medbacher Mühle soll Touristen anlocken

© Foto: Matthias Kronau

"Mit einem Baubeginn ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen", so der Bürgermeister aus den Reihen der Jungen Liste, der weiß, dass noch einiger Klärungsbedarf rund um das Vorhaben besteht. Es gehe unter anderem um die landwirtschaftliche Privilegierung und um die Lage am Rand eines Überschwemmungsgebietes. Die Investoren kämen "aus dem familiären Umfeld der Eigentümer", so das Stadtoberhaupt.

Baulücken schließen

Zwei weitere Bauanträge lagen vor, die einstimmig beziehungsweise mit sehr großer Mehrheit befürwortet wurden. In beiden Fällen würden innerstädtische Baulücken geschlossen, was natürlich sehr begrüßt wurde. Zum einen handelt es sich um ein Reihenhaus mit vier Einheiten an der Tilman-Riemenschneider-Straße, zum anderen um ein Zweifamilienhaus am Bechhofener Weg. Da drückte der Ausschuss auch leichten Herzens ein Auge zu, wenn in Details von den geltenden Bebauungsplänen abgewichen wird.

Die vor Jahrzehnten erstellte Leitplanung sei ohnehin nicht mehr zeitgemäß und überholungsbedürftig, merkte Bernd Herberger (CSU) an. Außerdem konnten die Antragsteller schriftliche Einwilligungen der Nachbarschaft vorweisen. 

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