Neuhaus: Doch noch Wohnbau auf dem Dennerlein-Gelände?
31.8.2020, 06:30 Uhr
"Uns geht es vornehmlich um die Innenentwicklung des Dorfes", meint Tim Scheppe, Fraktionssprecher der Freien Wähler im Adelsdorfer Gemeinderat. 2017, sagte Scheppe, sei das schon einmal Thema gewesen. Seinerzeit kümmerte sich das Planungsbüro "Secura Massivhaus AG" um die Umsetzung und Beplanung. Der Aufsichtsratsvorsitzende dieses Unternehmens, Manfred Steiner, legte auch in Absprache mit dem Besitzer des Geländes, Heinz Gumann, Pläne vor und stellte sich die Bebauung des rund 6000 Quadratmeter großen Geländes mit zwischen 14 bis 20 Einzel- und Doppelhäusern vor. Der Bauausschuss der Gemeinde war seinerzeit vor Ort.
Die ambitionierten Pläne wurden allerdings nie Wirklichkeit, nicht nur wegen der fraglichen Zufahrt durch die enge Schloßstraße (oder eine zweite Zufahrt auf der anderen Grundstücksseite), sondern weil dem Besitzer die Vorstellungen der "Secura AG" nicht gefallen hatten, bestätigt jetzt Manfred Steiner auf Anfrage.
In Neuhaus, das betont auch der derzeit im Urlaub befindliche Bürgermeister Karsten Fischkal immer wieder, gibt es eine enorme Nachfrage nach Wohnbauland. "Nur haben wir derzeit absolut nix", so Tim Scheppe, "nur noch ein Baugebiet auf einer Anhöhe in Aisch Richtung Medbach".
Rechtsanwälte eingeschaltet
So reiften, seit es sicher war, dass das Dennerlein-Gelände nicht bebaut werden kann, die Pläne für die Verwirklichung einer neuen Wohnbaufläche im Süden von Neuhaus – das Baugebiet Steigerwald-Blick. Auch eine Fläche, die nicht der Gemeinde gehört, und die "Secura" mit Sitz in Rohr bei Schwabach, beplanen und vermarkten möchte. Notartermine standen schon fest, bestätigte Steiner. 30 Bauplätze wären im "Steigerwald-Blick" entstanden; obwohl es anfänglich Schwierigkeiten mit der Erschließungsstraße gab, sei "alles in trockenen Tüchern" gewesen, meinte Steiner. Sein Unternehmen sei mit rund 100 000 Euro in Vorleistungen (Konzeption, Planung) gegangen, die die Gemeinde tragen müsse. "Das tat sie bis heute nicht", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende. Rechtsanwälte seien bereits eingeschaltet.
Das Gelände "Steigerwald-Blick", betont Scheppe, sei in Privatbesitz. Seitens der Gemeinde habe man lediglich einen städtebaulichen Vertrag im Auge. Adelsdorfs stellvertretender Bürgermeister Günter Münch stellte diesbezüglich fest, es seien noch vertragliche und planerische Aufgaben zu erfüllen.
Weiterhin viele Bauanfragen
Ob das Baugebiet "Steigerwald-Blick" eines Tages doch verwirklicht werden kann, vermag auch der Investor derzeit nicht zu sagen. Allerdings habe er natürlich ein offenes Ohr, wenn es neuerdings wieder um die Innenentwicklung – also das Dennerlein-Gelände – geht.
Es gebe keine Frage, dass die Baulandnachfragen in Neuhaus ungebrochen seien, bestätigt ergänzend der Neuhauser FW-Gemeinderat Johannes Funke.
Mögliche Gelder
Jetzt kommt ein Antrag der Freien Wähler ins Spiel. Mit Schreiben vom 13. August 2020 hat sich Tim Scheppe an die Gemeinde gewandt. Er macht darauf aufmerksam, dass es vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr Subventionen gebe, die für "Wachstum und nachhaltige Erneuerung", also Innenentwicklung der Dörfer, geplant seien.
Deshalb bittet die Fraktion den Bürgermeister im Antrag, sich mit den Besitzern des ehemaligen Dennerlein-Geländes in Verbindung zu setzen, um eine mögliche Bebauung der Industriebrache doch noch zu verwirklichen. "Wir hoffen hier auf die Unterstützung aller Fraktionen im Gemeinderat", führte Scheppe aus.
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