Öffentliches Gedenken auf Höchstadter Friedhof

4.11.2019, 07:00 Uhr
Öffentliches Gedenken auf Höchstadter Friedhof

In seiner Predigt zeichnete Kilian Kemmer ein Bild vom "fünften Evangelium", das jeder Christ brauche, um die Bibel recht zu hören, zu verstehen und nach den entsprechenden Maßgaben handeln zu können. Ein solches "leibhaftiges Evangelium" seien Menschen, deren Glaubenszeugnis ansteckend und begeisternd wirke. All dieser Menschen, bekannt oder unbekannt, von der Kirche anerkannt oder unerkannt, gedenke die Christenheit an Allerheiligen.

Auf dem Weg zum Friedhof sprach Wolfgang Köberlein besinnliche Gebetstexte für die Verstorbenen. Die Feier umrahmte die Stadtkapelle unter der Leitung von Georg Römer mit passenden Chorälen zum Totengedenken.

Pastoralreferentin Monika Urbasik umschrieb den Friedhof trotz der vielfachen, hier stattfindenden Kommunikation als "Ort der Stille". Es braucht ihrer Meinung nach für liebende Menschen keine große Worte, um Nähe zu vermitteln und zu spüren. Schweigen vermittle das Gefühl, ohne Worte viel gesagt und verstanden zu haben.

Die Stille eines Friedhofs und das schweigende Gebet an den Gräbern der Verstorbenen vermittle bei allem Schmerz und aller herben Endgültigkeit ein Gefühl der Liebe über den Tod hinaus. Der christliche Glaube erkläre auch warum: Die Toten leben nach christlicher Lehre bei Gott weiter, was klärende und vertrauensvolle Gewissheit schaffe.

Nicht nur die Beschallung der großen Friedhofsanlage durch die Technikgruppe des Gymnasiums unter der Leitung von Benedikt Döring sorgte dafür, dass die Worte ankamen.

Mit dem österlichen Lied "Preis dem Todesüberwinder" und der Segnung der Gräber durch die Geistlichen Georg Paszek, James Nangachiveetill und Kilian Kemmer endete eine trostreiche Demonstration wider das Vergessen.

 

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