Per Bus stündlich in die Städte

4.9.2019, 17:33 Uhr
Per Bus stündlich in die Städte

© Foto: Rainer Groh

Die Eröffnung fand in Lonnerstadt statt. Die Marktgemeinde im Aischgrund ist der "große Gewinner" im neuen Linienbündel 1, das acht Linien vornehmlich im Aisch- und im Ebrachgrund umfasst. So der Landrat, und Lonnerstadts zweite Bürgermeisterin Regina Bruckmann pflichtete ihm bei. Es sei eine echte Verbesserung. Erstens, weil ab sofort jede Stunde ein Bus Lonnerstadt mit Höchstadt und dank Anschluss-Linie 205 auch mit Erlangen verbindet, ab Dezember sogar alle 30 Minuten.

Letzteres bringt auch die zweite große Verbesserung: Ab Dezember wird es eine von den beiden Landkreisen betriebene Buslinie (127) von Höchstadt über Lonnerstadt nach Neustadt geben. Das, so Tritthart und Bruckmann, dürfte von ähnlich positiver Wirkung sein, wie die stark frequentierte Linie 123 von Herzogenaurach nach Siegelsdorf. Denn in Neustadt winkt eine Bahnstation mit Anschlüssen nach Nürnberg und nach Würzburg. Außerdem erschließen die neuen Busse auch die kleineren Dörfer bis Buchfeld und Vestenbergsgreuth.

Deutlich verbessert sieht Landrat Tritthart auch die Verbindung zwischen Herzogenaurach und Höchstadt. Die Linie 204 via Weisendorf bietet ab sofort auch Stundentakt. Wahrhaft, witzelte Tritthart, eine "landkreis-verbindende Einrichtung".

Alle diese gebündelten Linien betreibt das Höchstadter Unternehmen von Werner Vogel. Die Firma hat die europaweite Ausschreibung gewonnen und besitzt jetzt einen Zehnjahresvertrag mit dem Landkreis. Dieser zahlt im Jahr 1,7 Millionen Euro an die Firma, die für dieses Linienbündel eigens 20 neue Busse angeschafft hat. Der Betrag ist ein Fixum. Dafür kassiert der Landkreis das Fahrgeld – zusammen mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Für die Kreiskasse erhoffen sich Tritthart und die Verwaltung etwa 400 000 Euro an Einnahmen. Es bleibt also weit mehr als 1 Million, die ERH für dieses Linienbündel jährlich in die Hand nehmen muss.

Bleibt nur, für das Angebot kräftig zu werben. So Busunternehmer Werner Vogel, der an die Gemeinden appellierte, in ihren Amtsblättern und online die Angebote und Fahrpläne deutlich hervorzuheben.

Tritthart bekennt sich als Verfechter billigerer Einzelfahrpreise. Letztere werden bekanntlich vom VGN entschieden, in dessen Gremium ERH natürlich vertreten ist. Es müsse, so Tritthart, eine Preis-Diskussion in Gang kommen, zumal Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ja kräftige Finanzhilfe für ein 365-Euro-Jahresticket versprochen hat.

Die ersten Eindrücke schilderte Vogel-Fahrdienstleiter Damian Breuer sehr positiv. Es gebe auch ermutigend viele Vorbuchungen für das Rufbus-Angebot (wir haben berichtet). In der Tat: der 244er, der während der Präsentation an der Lonnerstadter Hauptstraße hielt, war immerhin mit vier Fahrgästen besetzt.

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