Prächtige Schlösser

8.9.2017, 07:57 Uhr
Prächtige Schlösser

© Foto: Mark Johnston

Am Sonntag, 10. September, öffnen in ganz Deutschland rund 7500 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten ihre Türen, davon allein rund 750 in Bayern. Mit dabei sind auch die Schlösser in Herzogenaurach, Pommersfelden und Neuenbürg.

In diesem Jahr steht der "Tag des offenen Denkmals" unter dem Motto "Macht und Pracht". Das Motto bezieht sich auf Denkmale, die weltliche und religiöse Machtverhältnisse abbilden: prächtige Schlösser, mächtige Kirchen, Patrizierhäuser mit aufwendigem Bauschmuck oder große historische Fabrikhallen. Es öffnen aber auch Denkmale ihre Türen, an denen sich Machtmissbrauch erklären lässt und solche, die an die Armut und Ohnmacht ihrer Zeit und Bewohner erinnern.

Der "Denkmaltag" findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im September statt. Der Heimatverein Herzogenaurach beteiligt sich seit über zehn Jahren an diesem bundesweiten Ereignis. "Nicht immer haben die vorgegebenen Themen auf unsere Stadt gepasst, aber wenn es möglich war, so haben wir etwas Themengemäßes angeboten", so Heimatvereins-Vorsitzender Klaus-Peter Gäbelein. Zuletzt wurden Führungen zu den Themen "Steinerne Denkmäler", "Farbe, Holz und Fachwerk" sowie zum Thema "Wasser, Wege und Straßen" angeboten.

Prächtige Schlösser

© Foto: Alexandra Haderlein

Nun also "Macht und Pracht" und eine Führung durch das Herzogenauracher Schloss. Es wurde bekanntlich zwischen 1718 und 1721 im Stil der damaligen Kunstepoche, des Barocks, erbaut. Auftraggeber war der bekannte Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, dem auch der Prachtbau von Pommersfelden zu verdanken ist. Die Pläne für das Stadtschloss in Herzogenaurach stammten von dem Erlanger Jesuitenpater Loyson. Nach dem Zusammenbruch des alten Reiches, also nach 1810, und vor allem nach 1900 wurde das Schloss mehr und mehr als reines Ämtergebäude genutzt, denn die Zeit prunkvoller Schlossfeste gehörte damals der Vergangenheit an.

Bei Führungen gibt es am kommenden Sonntag die Möglichkeit, das Schloss zu besichtigen. Es werden vor allem der mächtige Aufgang, die Stuckdecke, das Trauzimmer, die aufwendigen Türstöcke und schließlich ein Teil des Dachgeschosses gezeigt. Wer sich in die Zeit des Schlossbaus und die Geschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts versetzen will, ist zu kostenlosen Führungen um 10 und um 15 Uhr eingeladen. Treffpunkt ist jeweils am Schusterbrunnen.

Prächtige Schlösser

© Foto: Ulrich Schuster

"Macht und Pracht" ist natürlich auch ein großartiges Thema für das barocke Schloss Weißenstein der Grafen von Schönborn in Pommersfelden. An diesem Tag werden zusätzlich zu den regulären Führungen durch das original erhaltene Schloss mit seinen prächtigen Räumen kleine Führungen in der Kapelle angeboten. Die Schlosskapelle zählt zu den ältesten Gebäuden im Schlossareal und wird ab 12.30 Uhr immer zur halben Stunde in einem ungefähr 20-minütigen Rundgang zu sehen sein. Die Personenanzahl ist dabei auf 20 Teilnehmer beschränkt. Die letzte Besichtigung der Kapelle startet um 16.30 Uhr.

Die regulären Führungen finden wie gewohnt zwischen 10 und 17 Uhr (letzte Führung ab 16 Uhr) zur vollen Stunde statt. Die normale Führung kostet für Erwachsene 8 Euro, die Kapellenkurzführung ist kostenfrei.

Im Mühlenweg 3 im Weisendorfer Ortsteil Neuenbürg steht das Schloss Neuenbürg. Das ehemalige Wasserschloss ist im Privatbesitz des Freiherrn von Gagern und normalerweise nicht öffentlich zugänglich.

Der "Tag des offenen Denkmals" bietet also die einmalige Chance, einen Blick hinter die Kulissen dieses Kleinods zu werfen. Die Ursprünge des Neuenbürger Schlosses liegen im 12. Jahrhundert. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde es in der heutigen, vierflügeligen Form um einen kleinen Innenhof herum gestaltet. Das Schloss ist am Sonntag von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen, nach Bedarf führt Freiherr von Gagern die Besucher auch herum.

Eine wichtige Information: Parkplätze stehen im Dorf zur Verfügung, eine Zufahrt in den Park direkt zum Schloss ist nicht möglich.

www.tag-des-offenen-denkmals.de

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