Prunksitzung Adelsdorf: "Funke springt über"

25.1.2016, 06:00 Uhr
Prunksitzung Adelsdorf:

© Spörlein

Mit rund 50 Helfern richteten die Damen und Herren um Cheforganisator Hans Mönius die Mehrzweckhalle faschingstypisch her und sie organisierten drei Kameraleute, die die Festsitzung aufzeichneten. In einigen Tagen gibt es dann eine CD von der Prunksitzung. Nicht nur Kameraleute besorgte die CSU, auch Licht- und Toningenieure. Eine gute Akustik brauchte es auch, denn spätestens beim Wortakrobaten Willi Dennerlöhr aus Weidendorf musste gelauscht werden. Aber der Reihe nach: Mönius und seine charmante Partnerin, Ulla Möller, übernahmen die Moderation des Abends; er festlich gekleidet in rot-schwarz, sie im langen Zwirn in schwarz-rot. Nicht, dass da jemand wegen der aktuellen politischen Großwetterlage in Adelsdorf auf dumme Gedanken komme, meinte Mönius, die Farben symbolisierten keineswegs eine große Koalition im Gemeinderat.

Gemäß Sitzungsprotokoll stellten die beiden wortgewaltigen Programmbegleiter zunächst natürlich die Damen und Herren des Elferrates vor, nicht die eines früher gewohnten Siebenerrats. Georg Willert sollte heuer der Präsident dieses auserwählten Gremiums sein, dessen Aufgabe sich auf Küsschen geben und Rosen verteilen allerdings beschränkte.

Dann huschten die „Frechen Früchtchen“ auf die mit einem Adelsdorfer Großbild geschmückte Bühne, Mädels im Alter zwischen sechs und neun Jahren, alle vom MC Sassanfahrt. Jener Verein sollte im Laufe des Abends noch öfter in Erscheinung treten, weshalb Möller auch deren Trainerinnen, Christina Schmaus und Verena Haas, besonders erwähnte. Ein Solotanz folgte, bevor sich Dennerlöhr durch die Menge der Gäste, vorbei an Landtagsabgeordneten Walter Nussel, schlich.

Dennerlöhrs hintersinnige Ausflüge von der großen Politik bis in die Niederungen des kommunalpolitischen Daseins sind bekannt. Natürlich war die Flüchtlingskrise Thema, Merkel und Seehofer sowieso, aber eben auch das „dritte Bremslicht Jutta Köhler“, womit Dennerlöhr bei der aktuellen „ExPD-Problematik“ im Gemeinderat angekommen war. Aufgepasst, hieß es, denn der Weidendorfer ging ins Detail und hoffte, „wenn da mal ein Funke überspringt“ und „Jubel, Bubel, Heiterkeit“ auslöst.

Es gab keine Entspannung, nicht bei der anschließend auftretenden Hip-Hop-Gruppe von CenterStage mit ihrer perfekten Showtanzeinlage, auch nicht beim Tanztrio mit Christina und Daniela Sörgel und Lisa-Marie Lehmann, die es sogar fertigbrachten, dass männliche Jugendliche zu kreischen anfingen und wie verrückt Handybilder schossen. Dann kam der Schreier, nein, Möller meinte „das Männla“ (Hansi Schuh) und präsentierte sich in seiner Paraderolle als hormonbetonter Aischgrund-Pascha.

Wortgewaltig erinnerte Schuh die Faschingsgesellschaft an unvergessene Zeiten des männlichen Hochgefühls, sozusagen an die Brunftzeit unvergessener Tage der Begierde. Und auch daran, dass er heute vom Degen zur Rewe eilt, stets im Schlepptau seiner lieben Frau.

Die Organisatoren der Adelsdorfer Prunksitzung ließen nichts missen, auch nicht die Tagesthemen mit Reportern der Jungen Union um Mona Eigenfeld. Ein Maulwurf sollte man sein und im neuen Wohngebiet „SeeSide“ schnuppern, dann könne man schnell sehen, dass der Drei-Kronen-Wirt Waldemar rings um seinen dortigen Karpfenweiher einen FKK-Strand eingerichtet hat.

Die „Lollipops“ in original englischer Schulkleidung stürmten in ihr Klassenzimmer, Ladys vom MC Sassanfahrt,

die Aascher Faschingskracher, Crazy Ladys von der Spielvereinigung Zeckern traten ebenso auf wie die Morri und die Lisbeth, besser bekannt als die Dorftratschen. Mit dem Showtanz „No Limit“ und fetzigen Stimmungsliedern wurde die Adelsdorfer Prunksitzung beendet.

 

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