Röbalino: Eine Stadt im Werden

29.7.2019, 17:00 Uhr
Röbalino: Eine Stadt im Werden

© Foto: Niko Spörlein

"Wir legen Wert darauf, dass die Kinder in Röttenbach das demokratische Selbstbewusstsein lernen", meinte Bürgermeister Ludwig Wahl, als er die Kinder am Eingang zum "Einwohnermeldeamt" am Pausenhof der Schule zusammen mit dem Ressortleiter des Fachbereichs Familie, Bildung und Soziales der Gemeinde, Frank Schulte, begrüßte.

Verantwortung übernehmen

"Röbalino", meinte Schulte, sei eine Stadt für Kinder, die noch aufgebaut werden müsse und in der Lern- und Spielräume des gesellschaftlichen Prozesses ganzheitlich wahrgenommen und von den Kindern auch beeinflusst werden sollten. Es gehe darum, Verantwortung zu übernehmen, um selbstständiges Handeln und eigenständiges Entscheiden. So ging es für die Kinder zunächst vom Einwohnermeldeamt durch ein Wirrwarr von Straßen mit vielen Schildern bis zum "Arbeitsamt".

Bäcker und Bürgermeister

Hier suchten sie sich Berufe aus, die in Röbalino derzeit frei waren. Der des Bürgermeisters war schnell weg, die Stelle eines Stadtrates gleich danach. Die Kinder konnten sich für das Arbeiten in einer Autowerkstatt anmelden, als Krankenschwester, als Fachkraft im Baumarkt, in der Eisdiele, in einer Bäckerei, als Taxifahrer und nicht zuletzt als Fremdenführer.

Gefalle einem sein zunächst ausgesuchter Tätigkeitsbereich nicht, könne er am nächsten Tag wieder wechseln, erklärte Schulte. Es gibt einen festen Stundenlohn, sogar eine Verdienstabrechnung, die in der Personalverwaltung abgeholt werden muss. Manche Kinder mussten zur Werkzeugausgabe, um sich die Sägen zu besorgen, die man für den Aufbau einer Stadt brauche. Eine Bank wurde gezimmert, eine Eisdiele, eine Formel-Eins-Rennstrecke, ein Postamt, ein Rathaus, sogar ein Krankenhaus.

Geldstabilität ist wichtig

Am nächsten Montag dann wird das virtuelle Geld (Röbalinotaler) umgetauscht, um den "Wechselkurs" zu lenken und um stabile Preise in den Läden zu garantieren. Eine Polizeistation gibt es übrigens nicht, Schulte und seine rund 30 Helfer in der Kinderstadt setzen bei Streitigkeiten auf den Gruppenprozess und regeln diese bei den täglichen Dorfversammlungen. "Gearbeitet" wird täglich in der Kinderspielstadt, zwei Wochen lang, außer an den Wochenenden.

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