Röttenbacher Autor beschäftigt sich mit Exorzismus

14.7.2019, 06:00 Uhr
Röttenbacher Autor beschäftigt sich mit Exorzismus

© Archivfoto: Jochen Grillenberger

Werner Rosenzweig nimmt die katholische Kirche ins Visier. Da geht es um Drogen und sexuellen Missbrauch, um Exorzismus, und auch die Mafia mischt mit. Zur Lösung des Falls – oder eigentlich der Fälle – führt der Autor ein neues Ermittlerteam ein.

Die Polizei mit Kriminalhauptkommissar Harald Hagenkötter und Kriminalkommissarin Tina Meisel werden unterstützt von der Zeitungsredakteurin Franziska Berger – die nicht nur aus journalistischen, sondern auch aus persönlichen Gründen ein Interesse an dem Fall hat.

Alles beginnt damit, dass die Leiche eines jungen Mädchens aus der Regnitz gefischt wird; offensichtlich wurde das Mädchen erwürgt. Die Spur führt in das Internat Santi-Figli-di-Dio, dessen Träger das Erzbistum Bamberg ist. Und als es mit Bischof Carlo Eposito ein zweites Opfer gibt, ist klar: Hinter den Internatstüren lauern Abgründe.

Lukratives Geschäft

Rasant geht es dann weiter: Die italienische Mafia, die mit Teufelsaustreibungen ein lukratives Geschäft entdeckt hat und ziemlich sauer ist, dass Bischof Eposito ermordet wurde, entsendet einen Vertreter nach Bamberg; und bald wird ein drittes Opfer stranguliert aufgefunden.

Röttenbacher Autor beschäftigt sich mit Exorzismus

© Volk Verlag

Den Handlungsstrang rund um den Mafiosi Luca di Rossi legt Rosenzweig mit einem Augenzwinkern an, sodass die heikle Thematik dadurch etwas aufgelockert wird.

Auch das Ermittler-Dreiergespann punktet mit sympathischen Protagonisten. Reporterin Franziska spielt Polizistin Tina immer wieder Informationen zu, an die sie bei Interviews für ihre Kolumne gelangt. Somit wird Franziska zur treibenden Kraft, die der Polizei immer eine Nasenlänge voraus ist.

Informationshäppchen

Und zwischendurch streut der Autor auch Informationshäppchen ein, etwa über Strukturen in der katholischen Kirche, über die Vatikanbank und über Geldwäsche. Dies stört zwar mitunter den Lesefluss ein wenig, tut aber dem Unterhaltungswert von "Mörderisches Bamberg" keinen Abbruch.

Die Auflösung aller drei Mordfälle findet erst auf den letzten Buchseiten statt und hält dann nochmal eine echte Überraschung bereit.

Werner Rosenzweig: Mörderisches Bamberg, Volk Verlag München, 304 Seiten, 11.90 Euro, ISBN 9783862222902

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