Sanierung des Hofsees ist schwieriger als gedacht

5.6.2020, 06:00 Uhr
Sanierung des Hofsees ist schwieriger als gedacht

© Foto: Niko Spörlein

Wegen der Regenfälle im Winter und Frühjahr lief der Hofsee, einer der größten Weiher in der Region, nie so richtig leer; Wasser aus den umliegenden Wäldern drückte kontinuierlich nach. Da half es auch nicht, dass die Gemeinde in Absprache mit den beiden Pächtern, den Fischereivereinen Aisch und Adelsdorf, am Weiherrand einen weiteren Ablauf in den Boden betonierte und Abflussleitungen in den nahen Graben verlegte. Nach einiger Zeit des Ruhens und der relativen Trockenheit machte der Angelweiher dann aber zumindest oberflächlich den Eindruck, dass man mit der angedachten Sanierung anfangen könnte.

Das jedoch klappte nicht so wie geplant: Denn als dieser Tage der Uttstadter Fuhrunternehmer Georg Kaiser seinen Kettenbagger in der Nähe des großen "Schlegels" aufbaute, versank er bis zu 140 Zentimeter im Schlamm. Dicke, stabile Holzbohlen mussten her, damit sich der Bagger wieder "befreien" konnte. Georg Kaiser wollte (und tat das natürlich auch) die Abfluss-Rinnen modellieren, damit der Weiher auch unmittelbar unter der Sohle trockener werde, meinte der versierte Baggerführer und zeigte mit der Baggerschaufel, dass sich diese mühelos bis 1,40 Meter in den Schlamm drücken lässt.

Obwohl die Sanierung noch nicht richtig begonnen hat, kämpft man also schon mit den Schlammmassen im Untergrund. Bleibt die Hoffnung, dass diese nach dem "Eingriff" von Kaiser nun schneller trocken werden, ansonsten wird es schwierig, mit schwerem Gerät zu arbeiten.

Auffüllmaterial wurde schon vor einigen Monaten von einem Weppersdorfer Fuhrunternehmer am Rande des Sees abgelagert. Zu den Kosten, die für das Herrichten des Weihers nötig werden, wollte Bürgermeister Karsten Fischkal noch nichts sagen. "Wir haben vier Ausschreibung vorgenommen", so Fischkal auf Anfrage. Man müsse nun die Submission abwarten, dann könne man weiterreden.

Wie der Bürgermeister schon vor einiger Zeit wissen ließ, zahlen die Gemeinde und die beiden Fischereivereins auf ein Treuhandkonto ein. Denn schon vor dem Ablassen im vergangenen Jahr habe man vertraglich festgelegt, dass der Hofsee nunmehr mindestens alle fünf Jahre "gezogen" werden müsse.

Über die Finanzierung der aktuellen Hofsee-Sanierung gab es längere Zeit eine Auseinandersetzung, schließlich ist die Gemeinde Eigentümer des Angelweihers. Man einigte sich jedoch zähneknirschend darauf, dass die Sanierungskosten zu 50 Prozent von der Kommune und zu jeweils 25 Prozent von den Fischereivereinen übernommen werden - und das, obwohl am Hofsee wohl noch länger nicht geangelt werden kann. Eine der größten Einnahmequellen beider Fischereivereine fällt damit weg, denn bekanntlich haben Angler aus der ganzen Region, von Bamberg über Forchheim, Erlangen und Nürnberg, eine Angel-Jahreskarte.

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