Schneeflocken können Angela Kühnlein nicht stoppen

26.4.2016, 15:53 Uhr
Schneeflocken können Angela Kühnlein nicht stoppen

© Foto: Salvatore Giurdanella

Denn in Hilpoltstein gehen die Frauen alljährlich mit der zeitlichen Differenz als Vorsprung auf die Männer ins Rennen, der im Vorjahr zwischen dem vermeintlich starken und schwachen Geschlecht im Zeil gestoppt worden war. Ernst gemeint hat Angela Kühnlein den Spruch freilich nicht, die Glückwünsche an Erst- und Zweitplatzierten dagegen schon.

Auch Jais und Hagen verteilten eifrig Komplimente an die schnellste Frau. Sieger waren sie ja alle — nicht nur die drei erwähnten Sportler, sondern sämtliche Teilnehmer, die sich trotz der schlechten äußerlichen Bedingungen auf die Strecke gewagt hatten. 120 Männer, 34 Frauen und elf Staffeln gingen an den Start, es hätten auch um die 50 Duathleten mehr sein können, doch die ließen sich trotz Anmeldung nicht blicken.

Den Anfang (zu absolvieren waren acht Kilometer Laufen, 30km Radfahrern und noch einmal 3km Laufen) machten die Damen. Die Schwarzenbacherin Profi-Triathletin, die für die TSG Roth startet, hatte durch ihren Vorjahressieg zehn Minuten Vorsprung. Neben ihr in der ersten Reihe postierten sich die Drittplatzierte aus dem Vorjahr, Theresa Wild, und Lena Gottwald vom TSV Zirndorf, die sich überraschend den zweiten Platz holte. Bei den Männern führten Vorjahressieger Jais, Hagen und Sebastian Bleisteiner das Feld vom Start weg an.

Als die ersten Läufer in die Wechselzone kamen und aufs Rad umstiegen, lag Kühnlein immer noch in Front, doch ihr Vorsprung auf die männliche Spitzengruppe war schon um gut zweieinhalb Minuten geschmolzen. Jais, Hagen und Bleisteiner trennten beim Umstieg nur wenige Sekunden voneinander. Bis dahin hatte sich der Himmel zwischen Frühjahrs- und Wintertag nicht entscheiden können und schickte einfach abwechselnd Schneeflocken und Sonnenstrahlen auf die Strecke. Ein Wechselspiel, dass sich bis zum Ende fortsetzen sollte.

Etwa zwei Kilometer vor Ende der Radrunde hatten die Männer Kühnlein eingeholt. Aus dem Spitzentrio war mit Jais und Hagen ein Duo geworden. Jais siegte letztlich in 1:29:43 Stunden. Der Unterlegene hatte sich einen Plan zurechtgelegt, doch auf der letzten Etappe lief es nicht nach seinem Geschmack. „Ich dachte, dass ich beim abschließenden Laufen noch etwas reißen kann, doch der Abstand wurde noch größer“, sagte Hagen.

Bei den Damen siegte Kühnlein in 1:41:46 Stunden. Sie brauchte damit fast zwei Minuten länger als 2015, ließ aber Lena Gottwald (1:44:04) weit hinter sich. Platz drei ging wie im Vorjahr an Theresa Wild.

Angela Kühnleins Fazit: „Das waren schon heftige Bedingungen, die haben uns allen ganz schön zu schaffen gemacht und mein Start stand bis zum Schluss nicht so richtig fest, da die Gangschaltung meines Rades schon im Vorfeld nicht richtig funktionierte. Aber mein Radmechaniker hat mich hier wieder brillant unterstützt und das Rad rechtzeitig wieder zum Laufen gebracht. Dieser tolle Wettkampf war eine Super-Vorbereitung für meinen ersten Ironman in dieser Saison, der am 14. Mai in Texas stattfinden wird.”

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