Vier Hundertstel retten die WM für Martin Grau

22.8.2019, 13:07 Uhr
Vier Hundertstel retten die WM für Martin Grau

Und das in Pfungstadt. Das Stadion in Hessen bot am Mittwochabend bei einem kleinen Meeting nur mit Rennen über 800 Meter und über Graus Distanz 3000 Meter Hindernis eine beschaulichere Kulisse als das WM-Stadion am Golf.

Aber, sagte der frischgebackene WM-Teilnehmer auf Anfrage, nach einigen missglückten Angriffen auf die Normzeit von 8:29,00 Minuten war ihm und seinem Erfurter Trainer, gleichzeitig Bundestrainer, Enrico Aßmus, praktisch jede Gelegenheit willkommen, es doch noch zu schaffen.

Die am Mittwochabend gelaufene Saisonbestzeit von 8:28,96 Minuten beendeten eine Aufholjagd der besonderen Art für den Biengartener, der vom LSC Höchstadt im vergangenen Herbst zum LAC in die thüringische Hausptstadt gewechselt ist. Martin Grau war schon mit seinem persönlichen Rekord von 8:24 Minuten locker unter der WM-Norm geblieben, doch nicht in dieser Saison.

Da hatte sich im Mai ein ganz anderes Hindernis aufgetan als Wassergraben und Hürden: Beim Deuerlauf knickte Grau um und riss sich eine Sehne im Fuß. Erst Ende Juli konnte er daraufhin sein erstes Rennen bestreiten – und es blieb eigentlich nur der August, um die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft zu erlaufen.

Pfungstadt, sagt Grau, war fast die letzte Chance. Eigentlich ein winziger Wettkampf vor wenigen Zuschauern. Doch dafür waren Athleten am Start, die, so Grau "einfach nur schnell laufen wollten". Auf den ersten zwei Kilometern seines Rennens taten dies für ihn zwei "Hasen", wie die Läufer die Tempomacher nennen. Erst auf den letzten 1000 Metern übernahm Grau die Führung und gab alles – mit Erfolg.

Gestern Abend hat er die WM-Teilnahme daheim in Biengarten gefeiert. Richtig ernst wird es für ihn wieder am 1. Oktober: Dann steht der Vorlauf auf dem Programm der Weltmeisterschaft - vor größerer Kulisse.

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