Studie stützt Südumgehung um Niederndorf

18.3.2017, 08:02 Uhr
Studie stützt Südumgehung um Niederndorf

© Foto: Giulia Iannicelli

Seit Monaten ist die Stadtverwaltung damit beschäftigt, die nötigen Unterlagen zusammenzutragen, damit bei der Regierung von Mittelfranken der Antrag für das Planfeststellungsverfahren gestellt werden kann. "Dazu gehört auch verpflichtend eine solche Verkehrsuntersuchung", erklärte Bürgermeister German Hacker am Freitag bei einem Pressegespräch zur Ortsumfahrung Niederndorf–Neuses (Südumgehung).

Das Ergebnis der bislang als Entwurf vorliegenden Studie hat Hacker dann doch etwas überrascht. Die Analysen von Matthias Kölle von SSP Consult zeigen, dass der Verkehr, der auf Stadt und Umland zukommt, wohl noch massiver sein wird als ohnehin gedacht.

Studie stützt Südumgehung um Niederndorf

© Graphiko: SSP

Nach modernsten Methoden errechnet worden sind beispielsweise folgende Zahlen für das Jahr 2035 für den Fall, dass keine Südumfahrung gebaut wird: Auf der Niederndorfer Hauptstraße östlich der Ampelkreuzung fahren dann 17 400 Fahrzeuge pro Tag (aktuell: 14 000), westlich der Ampel 16 200 Fahrzeuge (aktuell: 14 300). Aus und in Richtung Obermichelbach und Vach fahren in Niederndorf 10 200 Fahrzeuge (aktuell: 8000)

"Das klappt mit den bisherigen Straßen überhaupt nicht mehr", betont German Hacker. Zumal die positiven Effekte einer Stadt-Umland-Bahn schon eingerechnet sind.

Deutlich weniger

Aber wie sehen die Zahlen aus, wenn die Südumgehung gebaut ist? Das Gutachten besagt: Östlich der Niederndorfer Ampel sind es dann im Jahr 2035 stolze 14 500 Autos weniger als ohne Südumgehung, westlich davon 14 300 Autos weniger. Von und nach Obermichelbach und Vach fahren 8600 Auto weniger pro Tag.

"Die Südumgehung hat also eindeutig einen Effekt", betont der Bürgermeister besonders, da manchmal immer wieder behauptet werde, die Südumgehung würde durch ihre große Schleife gar nicht wirklich angenommen.

Der Stadtrat hat sich zwar schon auf die Südumgehung festgelegt, aber in der Verkehrsstudie wird dennoch die Alternativtrasse durch den Aurachgrund untersucht. Es zeigt sich: Auch hier ist die Entlastung von Niederndorf enorm, doch auf der Umgehung, die dann eng an Hauptendorf vorbeiführt, dürften im Jahr 2035 dann 18 200 Fahrzeuge pro Tag fahren.

In der Untersuchung wird auch noch einmal deutlich, dass die langgezogene Südumgehung mit etwa 5,1 Kilometern sogar um 100 Meter kürzer wäre als die Aurachtal-Variante. Grund: Auch für die Trasse durchs Tal bräuchte man eine Ostumfahrung aus Richtung Vach zum Knoten Neuses.

Die SSP-Consult-Studie, für die die Erhebungen bereits ab 2015 begannen, geht bei den Prognosen davon aus, dass nach den Bau einer Südumgehung auf den Durchgangsstraßen im Ortsgebiet von Niederndorf Tempo 30 sowie ein Lkw-Durchfahrtsverbot gelten würde. Auch die Rathgeberstraße wäre dann für Lkw tabu.

In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am kommenden Dienstag (17 Uhr) werden die Ergebnisse der Untersuchung weiter erläutert. Außerdem, so Silke Stadter, die im Bauamt die Planungsarbeiten zur Südumgehung koordiniert, wird es Anfang April öffentlichen Informationsveranstaltungen geben.

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