Synergien fehlen: Erst Raststätte, dann A3

31.10.2009, 00:00 Uhr

Bereits im Planungsausschuss vorgestellt, referierte Bürgermeister German Hacker einmal mehr über das umstrittene Großprojekt Aurach-Raststätte, es seien die Bürgereingaben «weitestgehend berücksichtigt« worden. Was noch fehle seien die Elektroanschlüsse für die Kühlaggregate der Lastwagen. Als Erfolg sei die Aufschüttung der «Seitendeponie« vom Aushub als Lärmschutzwall noch vor dem sechsspurigen Ausbau der A3 wahrscheinlich 2015/2016 zu werten.

Der Haundorfer CSU-Stadtrat Christian Polster kommentierte das Vorhaben, gegen das seit 2005 von den Haundorfern Widerstand geleistet wurde: Leider sei die Verrückung der Rastanlage in den Klosterwald nicht erreicht worden, hingegen greife man beim sechsspurigen Ausbau auf den Wald zurück. Raststätte und Autobahn-Verbreiterung gleichzeitig zu bauen sei gleichfalls nicht gelungen – eine Verschenkung von Synergieeffekten und Steuergeldern.

Hacker unterstützte dies, zumal der A3-Ausbau von Würzburg aus geplant sei, was auch der Höchstadter Kollege nicht verstehe und «dahinter sei«. Gegen die Stellungnahme der Stadt zum Planfeststellungsverfahren stimmten Christian Polster und Manfred Welker (Freie Wähler).

Auch gegen die Haundorfer Spange (ERH 25) gab es nach wie vor zwei Stimmen von Gotthard Lohmaier und Konrad Eitel (beide SPD). Der Bund Naturschutz hatte die Notwendigkeit der Straße ebenso in Zweifel gezogen. Die Stadt argumentierte mit dem deutlich gestiegenen Verkehrsaufkommen und dem Lückenschluss im Radwegenetz nach Beutelsdorf.

Der Briefwechsel zum Haundorfer Löchla wegen des Erlanger Beschlusses (25:26), die Durchfahrt unter der A3, genannt Haundorfer Löchla , einspurig zu verengen, wurde nochmal erläutert. Horst Körner (CSU) bat darum, den Protest-Brief nochmals zu schicken, um eine Wiederaufnahme des Beschlusses herbeizuführen.

Bürgermeister Hacker verwies auf den Herzogenauracher Beschluss vom März 2009, das Löchla solle schmal, aber zweispurig bleiben mit Fuß- und Radweg. Bereits vier Meter vor dem Löchla sei aber immerhin schon Erlanger Stadtgebiet. Eine nur hauchdünne Erlanger Mehrheit im dortigen Planungsaausschuss, die sich aber wahrscheinlich im der nächsten Erlanger Stadtratssitzung nicht umentscheiden werde, votierte jüngst für Einspurigkeit plus Rad- und Fußweg.

Beim sechsspurigen Ausbau ab 2015 werde der dann breitere Tunnel außerdem eine Ampel brauchen.

Unmut über die Erlanger Politik, die zwar auf Arbeitsplätze aus sei, jedoch keine Einfallstraßen vorhalte, äußerte Walter Nussel (CSU) mit einem Seitenhieb auf «welche, die noch 500 Arbeitsplätze vom Landratsamt nach Erlangen bringen wollen«.

Gotthard Lohmaier (SPD), einer der Angesprochenen launig: «Wenn Sie da nächste Mal mit dem Balleis auf einem Bild sind, beißen‘s ihn ins Ohr.« Nussel: «Und Sie den Landrat«.