Abschluss der Arbeiten

Umbau der Röttenbacher Schulturnhalle wurde teurer

21.6.2021, 14:30 Uhr
1,1 Millionen Euro teurer als veranschlagt ist die Sanierung der Schulturnhalle in Röttenbach unter dem Strich geworden.

© Karl-Heinz Panzer, NN 1,1 Millionen Euro teurer als veranschlagt ist die Sanierung der Schulturnhalle in Röttenbach unter dem Strich geworden.

Unter dem finanziellen Schlussstrich stehen 4,2 Millionen Euro, 1,1 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Architekt Harald Fuchs erklärte dem Gemeinderat, wie es dazu gekommen ist.

Vieles lief nicht ganz glatt bei dem Projekt, das Fuchs nach der frisch erfolgten Endabnahme durch das Landratsamt als „baulich so weit abgeschlossen“ bezeichnete. Die Ratsmitglieder zeigten sich weder überrascht noch geschockt von der Kostenmehrung. Die habe sich nämlich schon lange abgezeichnet und der Gemeinderat wurde immer auf dem Laufenden gehalten, versicherte Bürgermeister Ludwig Wahl im Gespräch mit dieser Zeitung. Eine solche Entwicklung sei bei Sanierungsarbeiten nicht unüblich. Denn vieles, was bei den Arbeiten zutage trat, sei vorher nicht bekannt gewesen. Ein ums andere Mal sei man auf böse Überraschungen gestoßen, zum Beispiel auf Lüftungsrohre, deren Ausgang zugebaut war.

Mehrkosten allein bestreiten

Gründe für den Kostenanstieg gibt es laut Fuchs viele: Beauftragte Firmen fielen raus, bei der Statik gab es mehrmals unerwartet Nachforderungen, am Brandschutz musste nachgebessert werden und die MSR-Technik wurde teurer als gedacht. Unschön für die Gemeinde: Sie muss die Mehrkosten alleine bestreiten. Denn der Kostenhöchstwert für die Fördergelder war bereits erreicht, wie Ludwig Wahl in der Sitzung auf Nachfrage bekanntgab.

Fuchs listete eine ganze Reihe von Ausgaben auf, die man im Oktober 2019, der letzten Kostenfortschreibung, noch nicht auf der Rechnung hatte. So musste im angebauten Schulhaus mehr eingegriffen werden als gedacht. Etwa in die Wasserinstallation, was wiederum Fliesenarbeiten nach sich gezogen habe. Durch die vielen Verzögerungen habe sich die Gesamtbauzeit verlängert, was naturgemäß die Kosten nach oben treibe. Der Architekt erwähnte in diesem Zusammenhang die längeren Standzeiten der Gerüste. An Decken und Dächern musste nachgebessert und Geländer mussten verstärkt werden.

Architekt steht Rede und Antwort

Die Turnhallensanierung war der erste Bauabschnitt im Zuge der laufenden Generalsanierung des Schulgeländes. Bereits im Oktober 2019 gab es eine offizielle Eröffnungsfeier. Danach machte man sich daran, die Sportstätte auch als Veranstaltungsort nutzbar zu machen, wie Ludwig Wahl im Gespräch erläuterte. Die Baumaßnahmen werden im Zuge der diesjährigen Rechnungsprüfung nochmals unter die Lupe genommen, beschloss der Gemeinderat. Fuchs erklärte sich bereit, dabei Punkt für Punkt Rede und Antwort zu stehen.

Gescheitert ist der jüngste Versuch der Gemeinde, im Rahmen eines Förderprogrammes die Lüftung in der Halle hinsichtlich des Infektionsschutzes aufzurüsten. Um das Ziel zu erreichen, müsste man mehrere hochwertige und damit auch hochpreisige Filterstufen zusätzlich einbauen, so Fuchs. „Eine Maßnahme, die wirtschaftlich nicht umsetzbar ist“, urteilte der Architekt und folgerte: „Insofern würde ich davon absehen.“ Das tut die Gemeinde denn auch.

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