Verflixte neun Minuten für die HSG Erlangen-Niederlindach

11.2.2020, 17:09 Uhr
Verflixte neun Minuten für die HSG Erlangen-Niederlindach

© Foto: Helmut Hollfelder

Zwanzig Minuten lang lief fast alles nach Plan. Die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Erlangen-Niederlindach hätten nach der SG Auerbach/Pegnitz gerne auch den neuen Tabellenführer SG Regensburg II zum Stolpern gebracht. Über ein Drittel der Partie hielt sich das Team von Trainer Klaus Watzinger diese Möglichkeit zumindest offen. "Die Abwehrreihen haben am Anfang dominiert", sagt der Coach.

Die HSG war nur mit acht Spielern in die Oberpfalz gereist, darunter zwei aus der Reserve, die noch am Mittag in der Landesliga aufgelaufen waren. "Wir haben das Tempo-Spiel deshalb erst einmal gedrosselt", erzählt Watzinger.

"Muss der Mannschaft ein Kompliment machen"

Dann kam die 21. Minute – und damit der Einbruch. Innerhalb von neun Minuten – vier davon war die HSG nach Strafen in Unterzahl – zogen die Regensburger auf sieben Tore Abstand davon. "Wir haben es danach nicht schlecht gemacht. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie sich nicht hat hängen lassen", sagt Watzinger. 12:12 lautet das Ergebnis nur der zweiten Halbzeit. Doch aufholen kann die HSG nicht mehr – Regensburg gewinnt mit 25:18.

"Ein Ausrutscher nach oben"

Der kleine Coup gegen Pegnitz/Auerbach war für Watzinger "ein Ausrutscher nach oben", er vermutet, der alte Tabellenführer habe die HSG etwas unterschätzt. Dem jetzigen Tabellenführer SGR II sei dieser Fehler nicht mehr unterlaufen.

Der ausgedünnte Kader der Niederlindacher erweist sich dabei als Knackpunkt in der Saison - und  passt nicht zu den ambitionierten Vorstellungen des Trainers. Am vergangenen Wochenende fehlten mit Kevin Gumbert, Dennis Gilg und Josef Stübinger drei weitere Spieler neben den verletzten Max Erhardt, Max Willert und Tobias Wilferth. "Für die nächste Saison müssen wir uns etwas überlegen. Man muss die Mannschaft größer machen", sagt Watzinger: "Die Spieler müssen eigentlich die Möglichkeit haben, sich fünf Minuten auf der Bank zu erholen."

Momentan bleiben den Spielern kaum Verschnaufpausen – Benedikt Laubmann musste gegen Regensburg sowohl auf der vorderen Abwehrposition in der Mitte als auch im Rückraum in der Mitte spielen. "Das ist zu viel, um es ein ganzes Spiel durchzuhalten", sagt Watzinger.

Willert bringen oder nicht?

Noch überlegt der Trainer auch, ob er Max Willert am kommenden Samstag gegen den HC Sulzbach/Rosenberg schon einsetzen kann. Der trainiert zwar nach seinem Außenbandriss wieder, doch zu früh will Watzinger ihn auch nicht bringen, um keine neue Verletzung zu riskieren.

Gebrauchen könnte er Willert gegen den Tabellennachbarn gut. Sulzbach-Rosenberg ist Vierter, Erlagen/Niederlindach Fünfter. "Es ist die einzige Mannschaft, die wir in dieser Saison noch überholen können", sagt Watzinger. Und das will die ambitioniert in die Saison gestartete HSG – dünne Personaldecke hin oder her – dann natürlich auch tun.

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