Verrückte 61 Sekunden: HEC ringt Sonthofen nieder

1.11.2019, 20:40 Uhr
Sonthofen gegen Höchstadt (hier Patrick Rypar gegen Tim May), das war dieses Mal ein zähes Ringen mit besserem Ende für den HEC.

© Thomas Hahn Sonthofen gegen Höchstadt (hier Patrick Rypar gegen Tim May), das war dieses Mal ein zähes Ringen mit besserem Ende für den HEC.

Gegen den ERC Sonthofen mit dem ehemaligen Höchstadter Trainer Martin Ekrt hatte die Saison für die Alligators Ende September begonnen – mit einer deutlichen 2:6-Niederlage. Weil in den folgenden Partien gegen die zehn anderen Mannschaften der Oberliga Süd nur zwei Siege folgten, lag der HEC vor dem Wiedersehen mit den Bulls recht abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.

Neuen Mut hatte den Höchstadtern am vergangenen Sonntag aber immerhin das 4:2 beim SC Riessersee gemacht. Und vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit Sonthofen in der Vorrunde hatten sich die Alligators auch noch einmal mit jungen Talenten vom ERC Ingolstadt verstärkt. Die beiden Angreifer Daniel Maul und Benedikt Jiranek – der Sohn des ehemaligen Ice Tigers Sportdirektor Martin Jiranek – spielten mit Förderlizenz für den HEC.

Golombek im HEC-Tor

Gefragt war allerdings zunächst engagierte Defensivarbeit rund um das Höchstadter Tor, das Patrick Golombek hütete. Die Gastgeber kamen im ersten Drittel zu einem Chancenplus, doch sowohl der HEC-Goalie als auch seine Verteidiger waren im entscheidenden Moment zur Stelle. Ihre ersten Powerplays konnten weder der ERC noch die Alligators nutzen. Als das Drittel schon beinahe zu Ende war, schlug Sonthofen zu: Ondrej Havlicek traf 38 Sekunden vor Ende des Durchgangs zum 1:0. 

Höchstadt ging in Unterzahl ins zweite Drittel, weil Michal Petrak eine Strafe wegen Hakens kassiert hatte. Und die Bulls nutzten das Powerplay, erneut Havlicek traf zum 2:0 (21:30). Nach vorne lief bei den Alligators wenig zusammen, stattdessen kassierten sie weiter Strafen, Florian Seelmann wegen eines Checks gegen den Kopf seines Gegenspielers sogar eine über zwei plus zehn Minuten. Der HEC blieb ein Mann weniger auf dem Eis, weil auch Michal Mlynek wegen Beinstellens auf die Strafbank musste.

Eine völlig verrückte Minute

Und nun nutzte Sonthofen die Überzahl wieder aus: Vladimir Kames traf zum 3:0, die Partie schien schon gelaufen (35:34), zumal der ERC weiter aufs Tempo drückte. Doch dann brach eine völlig verrückte Minute an: Innerhalb von 61 Sekunden trafen Michal Petrak (38:04, Powerplay), Jiri Mikesz (38:23) und noch einmal Petrak (39:05) – und es stand tatsächlich 3:3.

Diese Energie nahmen die Alligators mit in den letzten Durchgang, doch auch die Gastgeber blieben gefährlich. Kames besorgte das 4:3 (45:14). Doch Höchstadt ließ sich nich demoralisieren, kam immer besser in die Partie. Patrik Rypar und Petrak scheiterten mit ihren Angriffsversuchen noch – doch 56 Sekunden vor dem Ende erlöste Martin Vojcak die mitgereisten HEC-Fans mit dem 4:4 (59:04). 

Maly trifft, Golombek pariert

Damit hatten sich die Alligators mit viel Moral bereits einen Punkt erkämpft, in der Verlängerung war zunächst vor allem Goalie Golombek gefragt, der alle Schüsse der Bulls parierte. Auch als Petrak wegen Hakens für zwei Minuten auf die Strafbank musste, schafften es die Höchstadter, sich zu befreien.

Die Partie musste im Penaltyschießen entschieden werden. Sonthofens Jörg Noack traf gleich den ersten, doch Vojcak konnte kontern. Dann parierte Golombek gegen Tim May, doch auch Mlynek vergab. Havlicek und Petrak zeigten sich ebenso wenig treffsicher wie Vojcak und Lukas Slavetinsky. Doch dann traf Höchstadts Robin Maly – und Golombek konnte den letzten Sonthofener Versuch parieren. Die Alligators hatten die Partie tatsächlich noch gewonnen und sich damit zwei Punkte gesichert – und können nach dem Sieg gegen Riessersee nun mit noch mehr Selbstvertrauen in das Heimspiel gegen Weiden am Sonntag (18 Uhr) gehen.   

 

 

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