VG Heßdorf: nur noch "einige offene Baustellen"

19.8.2020, 14:57 Uhr
VG Heßdorf: nur noch

© Foto: Niko Spörlein

"Wann genau ich tatsächlich in den Ruhestand gehe, das weiß ich noch nicht", sagte der 65-jährige Verwaltungsbeamte des gehobenen Dienstes. Eigentlich könnte er schon morgen seinen Schreibtisch räumen, allerdings ist Hofmann bekannt dafür, dass er ein pflichtbewusster Beamter ist; er möchte noch so "einige offene Baustellen" abschließen und diese nicht seinem Nachfolger im Amt, dem derzeitigen Kämmerer Jörg Hausam, überlassen. Hofmann nennt beispielsweise äußerst hartnäckige Verhandlungen wegen der Unterquerung der im Bau befindlichen sechsspurigen Autobahn mit diversen Ver- und Entsorgungsleitungen.

Der gelernte Verwaltungsbeamte wurde einst beim Landratsamt Erlangen-Höchstadt ausgebildet und trat 1979 seinen Dienst bei der Gemeinde Heßdorf an. Am 1. Januar 1980 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf ins Leben gerufen worden, seither ist Hofmann deren Geschäftsführer. Acht Bürgermeister, also vier in der Mitgliedsgemeinde Großenseebach und vier in Heßdorf, hat Hofmann erlebt – und viele Stimmen in den Gemeinderatssitzungen und den Versammlungen der Verwaltungsgemeinschaft.

Wort des Bürgermeisters war Gesetz

Eines sei sicher, meinte der Verwaltungsleiter, "früher war die Sprache zwar herber und derber, aber auch herzhafter"; die Sprache in den Gremien sei einst borstig gewesen, stets aber sachlich, "die Sprache war halt einfacher und deutlicher". Und: "Des Bürgermeisters Wort war noch Gesetz".

Wenn er die über 40 Jahre im öffentliche Dienst Revue passieren lasse, dann sei eines fest im Langzeitgedächtnis: "das Jahrzehnte andauernde Hickhack um die Abwasserüberleitung nach Erlangen". 1985 sei dessen Anfang gewesen. Bürgermeister Großenseebachs war seinerzeit Fritz Hückel, der, so Hofmann, mit unglaublichem Einsatz die Anfänge dieser Abwasserüberleitung auf die Wege brachte. Bis heute sei dies Thema, schließlich mussten elf Ortsteile der VG unter einen Hut gebracht werden.

Hofmann, verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder, sagte von dem bevorstehenden Lebensabschnitt, dass es ihm "keinesfalls langweilig" werden würde. Der im Eckentaler Ortsteil Forth wohnende Hofmann ist nicht nur Gemeinderat in Eckental, sondern auch Fraktionsvorsitzender der CSU in diesem Gremium und Vorsitzender seines Sportvereines. Martin Hofmann geht in Pension und blickt also mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf seine "zweite Heimat" – das Rathaus in Heßdorf.

NIKO SPÖRLEIN

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