"Waldkrankenhaus" in Obermembach wird reanimiert

27.7.2019, 11:57 Uhr

© Foto: Max Danhauser

Seit April war das Gasthaus eigentlich dicht, an lediglich zwei Tagen in der Woche ging der Betrieb im kleinen Kreise weiter. Nun sind der 44-jährige Sami Alijaj, Betreiber der HerzoBar, und dessen 26-jähriger Geschäftspartner Alex Vladulescu, die neuen Pächter.

Die Zwei wollen mit ihren Familien den Betrieb weiterführen. Und das Wichtigste vorab: Es soll mit einem ähnlichen Konzept wie bisher weitergehen: Fränkische Küche, Brotzeiten und die gewohnten Biere von Tucher und St. Georg. Auch die Öffnungszeiten bleiben wie gewohnt. Ab und an gibt es auch die beliebte Schlachtschüssel wieder.

"Das Waldkrankenhaus bleibt das Waldkrankenhaus", freut sich Sami Alijaj. "Aber mit neuen Ärzten", scherzt er. "Die werden ihr Bestes geben, um ihre Patienten glücklich zu machen".

Seit 1990 ist der gebürtige Kosovare Alijaj in Franken. Seine gastronomischen Wurzeln hat er tatsächlich in der fränkischen Küche, dem Gasthaus Linde in Heßdorf. Seit sieben Jahren führt der gelernte Restaurantfachmann und Barmeister erfolgreich die HerzoBar. Vladulescu, aus Rumänien stammend, ist seit sechs Jahren in Herzogenaurach ansässig und arbeitet bereits zwei Jahre in der HerzoBar.

Das Waldkrankenhaus kennt Alijaj noch von früher. Noch Anfang des Jahres sei er mit seiner Freundin nach Obermembach gekommen, habe auf der Wiese nahe des Weihers ein Bier getrunken und die Natur genossen. Als er dann auf das Gastgebäude blickte, habe er sich gedacht, hier gehöre er her und was denn sein würde, wenn er das einmal führen würde?

Und nur wenige Monate später ist dieser Gedanke nun Wirklichkeit. Nachdem er davon erfahren hatte, dass das Waldkrankenhaus schließe, habe er darüber nachgedacht, als neuer Pächter einzuspringen. Vor etwa zwei Monaten kam mit dem bisherigen Wirt Hans Gumbrecht der erste Kontakt zustande.

Alijaj und Vladulescu wissen auch genau, was Obermembach und sein Gasthaus so besonders macht: "Die Natur, der Blick auf Wald und Weiher. Und natürlich die Ruhe", sagen sie. "Das ist eine ganz andere Art Gastronomie, die ich jetzt mache", erklärt Alijaj. Nach Obermembach kämen die Gäste allerdings nicht, um zu feiern, sondern um eben diese Ruhe zu genießen.

Gelegentlich werde es auch "Events" im Waldkrankenhaus geben, überlegen die beiden. So könnten sie gelegentlich zum Beispiel Flammkuchen anbieten, Grillabende veranstalten oder eine Cocktailbar in den Biergarten stellen. Alijaj wurde für seine Cocktails ja bereits ausgezeichnet.

Das neue Pächtergespann wünscht sich, dass das Team schnell eingespielt sei und die Gäste die etwas außergewöhnliche Kombination annähmen: Zwei junge Leute aus dem Balkan und fränkische Küche. Die Chancen dürften bei der Popularität, die das Obermembacher Waldkrankenhaus genießt, aber kaum besser stehen. Übrigens: Die beiden sind noch auf der Suche nach Personal zur Verstärkung.

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