Grüne Lunge

Weihersanierung in Röttenbach - ein Faß ohne Boden?

22.7.2021, 10:28 Uhr
Die Sanierung der Weiher am Eisfeldweg wird wohl nicht so heiß gegessen wie sie gekocht wird. Kosten und Umfang fallen geringer aus als befürchtet.

© Karl-Heinz Panzer, NN Die Sanierung der Weiher am Eisfeldweg wird wohl nicht so heiß gegessen wie sie gekocht wird. Kosten und Umfang fallen geringer aus als befürchtet.

Es geht um vier Teiche nordöstlich von der Kirche. Sie sind Teil eines Naherholungsgebietes mit Spiel- und Sportgeräten, Wegen und viel Grün drum herum. So etwas wie Röttenbachs grüne Lunge, wie oft kolportiert wird. Die betroffenen Gewässer gehören der Gemeinde und sind an Karpfenzüchter verpachtet. Sorge bei den Verantwortlichen hat der Zustand der Ufer am Fuß- und Radweg entlang hervorgerufen. Die Böschung ist an mehreren Stellen instabil. Der Weg könnte sukzessive abrutschen, so die Einschätzung von Fachleuten.

Dass sich in der Bevölkerung Befürchtungen wegen ausufernder Kosten breitmachten kam nicht von ungefähr. In der Vergangenheit waren mehrere Varianten für die Sanierung im Gespräch, wovon die anspruchsvollste mit einem sechsstelligen Betrag zu Buche geschlagen hätte. Darin wäre das großflächige Ausbaggern der Sedimente am Weihergrund beinhaltet gewesen. Dabei wären nach Auskunft des zu Rate gezogenen Experten Bernd Ernst Unmengen an Material herausbefördert und wegetransportiert worden.

Auf "Minimallösung" verständigt

Nun haben sich Planer und die Verantwortlichen im Rathaus auf eine Vorgehensweise verständigt, die Ernst als „Minimallösung“ bezeichnet. Es wird lediglich unmittelbar an dem betroffenen Ufer gearbeitet. In diesem Bereich wird Ernst zufolge mit Lehm und Wasserbausteinen aus Muschelkalk eine neue Befestigung eingebaut. Der vorhandene Schlamm wird am gegenüberliegenden Ufer eingebracht. Der Großteil der Teichflächen bleibt davon unberührt. Der Bürgermeister bezifferte die anfallenden Kosten mit rund 75.000 Euro.

Zu Beginn der öffentlichen Sitzung hat Ludwig Wahl angekündigt, dass die auf Ende September fallende Kirchweih zumindest nicht in gewohnter Form stattfinden werde. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie stellte er in Aussicht, dass die Schausteller in abgespeckter Form ihre Geschäfte betreiben könnten.

Spontane Hilfe für die Opfer des Hochwassers

Das gemeindliche Ferienprogramm für die Schulkinder dagegen werde stattfinden, gab der Röttenbacher Bürgermeister bekannt. Dessen Hygienekonzept sei überzeugend. Bei einer Inzidenz von mehr als 50 müssten aber die Teilnehmerzahlen reduziert werden.

Aus dem Stegreif heraus schnürte der Gemeinderat gegen Ende der Zusammenkunft noch ein 50.000 Euro schweres Hilfspaket. Damit greift Röttenbach den Opfern der jüngsten Überschwemmungen unter die Arme. 30.000 Euro gehen an benachbarte Kommunen, 20.000 Euro an die sozialen Betriebe der Laufer Mühle. Der Anstoß kam von dem SPD-Fraktionssprecher Lothar Saulich und fand nach kurzer Rücksprache breite Unterstützung im Gremium.

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